(aro). Fehlende Schlüsselspieler, keine Kompaktheit in der Defensive und eine maue Offensive bescherten den Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg am Sonntag eine 23:27(8:11) Auswärtsniederlage beim SV Buckenhofen. Durch die Pleite beim Schlusslicht haben sich die Vilsstädter stark in die Bredouille gebracht und verleben nun – zumindest aus sportlicher Sicht – keine schöne Weihnachtspause. „Jetzt sind wir da, wo wir nicht hinwollten: mitten im Abstiegskampf“, gab ein enttäuschter Trainer Roland Schmid zu Protokoll. Zwischen Freud und Leid liegt manchmal nur ein Spiel oder auch ein positives Ergebnis: Mit einem Erfolg in der „Vier-Punkte-Begegnung“ hätte die HG den Aufsteiger distanziert und eine insgesamt ordentliche Vorrunde absolviert. Die ersatzgeschwächte Mannschaft – neben Spielmacher Christian Strasser fehlten mit Moritz Ringeisen, Max Schobert und den A-Jugendlichen Jonas Rohrbach und Lucas Kührlings gleich fünf Akteure – kam aber wohl nicht damit zurecht, erstmalig in dieser Saison als Favorit in eine Partie zu gehen. Nach ausgeglichener Anfangsphase konnten die Oberfranken davonziehen, da die HG im Angriff zu wenig Durchschlagskraft („Kein Sturm, sondern ein laues Lüftchen.“) entwickelte: Nur die Routiniers Tobias Hirsch und Jörg Schloder bewiesen Zug zum Tor und mit Linkshänder Daniel Gschrei war gerade einmal ein Rückraumspieler aus der Distanz torgefährlich. Die Gäste konnten sich zwar auf 8:9 herankämpfen, verpassten es aber trotz guter Möglichkeiten, den psychologisch wichtigen Ausgleichstreffer zu erzielen. Buckenhofen nutzte dies zu einer 11:8-Pausenführung, da auch die HG-Deckung – positiv erwähnte Schmid hier nur Tobias Streber – jegliche Abstimmung vermissen ließ. Nach dem Seitenwechsel liefen die Vilsstädter zunächst weiter dem Rückstand hinterher: „Beim 14:14 erfolgte der verdiente Ausgleich und bis zum 22:22 ging es immer hin und her“, berichtete Schmid. „Aber dann leistete sich meine Mannschaft viele Fehler und es kam noch eine Undiszipliniertheit hinzu“, haderte der Übungsleiter mit den Fehlwürfen und vor allem der Zeitstrafe wegen Meckerns. Durch die und eine weitere war stand die HG über eine Minute nur mit vier Feldspielern auf der Platte und in doppelter Überzahl zogen die Gastgeber aus dem Forchheimer Stadtteil uneinholbar auf 25:22 davon. Am Ende siegte Buckenhofen mit 27:23 und stellte damit Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen her. Schmid hatte ein schwaches Spiel, vor allem seines Teams, gesehen. „Trotz der Ausfälle hätten wir gewinnen müssen, aber wir sind heute dem Abstiegskandidaten auf dessen Niveau gefolgt.“ Schlimmer noch: Durch die Niederlage hat sich die HG selbst zu einem gemacht und das muss auch den Akteuren bewusst sein. Aus diesem Sumpf muss sich die Mannschaft nun selbst herausziehen und sich die verlorenen Punkte am besten zum Rückrundenauftakt am 11. Januar beim OG Erlangen zurückholen.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Beyer
Feld: Hirsch (8/3), Gschrei (6), Wagner (4), Schloder (3/2), Streber, Lulla (je 1) sowie Turner, Andersch und Sammet.