(aro). Das hatten sich die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg ganz anders vorgestellt: Die Vilsstädter verloren am Samstagabend das erste Heimspiel des neuen Jahres 27:35(14:17) gegen den ESV 1927 Regensburg und stecken damit so tief im Tabellenkeller wie noch nie. Nach dem Kompletteinbruch am vergangenen Sonntag in Erlangen, der eine 15:9-Pausenführung in eine 20:25-Niederlage verwandelt hatte, wurde unter der Woche intensiv gearbeitet. „Das Abschlusstraining am Freitagabend war vielversprechend“, sagte ein nach Spielende geknickter Trainer Roland Schmid, „wohin diese Einstellung über Nacht verschwunden ist, ist mir ein Rätsel.“ Vor dem Anpfiff schienen die „Eisenbahner“ aus Regensburg, die bislang noch keinen einzigen Auswärtssieg ergattern konnten, genau der richtige Gegner, sich den Frust von der Seele zu werfen. Doch die Negativerlebnisse der vergangenen Wochen und der Druck, gewinnen zu müssen, schienen Körper und Geist der Hausherren zu lähmen: Nach der Abtastphase und einer 5:4-Führung spielten nämlich fast nur noch die Gäste. Regensburg war hochmotiviert, in fremder Halle den Bock umzustoßen und sich mit einem Erfolg in dieser „Vier-Punkte-Begegnung“ mächtig Luft zum Tabellenkeller zu verschaffen. „Die sind dahin gegangen, wo es weh tut“, stellte Schmid fest, der seiner Mannschaft gleichzeitig „eine unterirdische Abwehrleistung“ attestierte. Das trifft die Darbietung der Amberger auf den Punkt, denn Regensburg ist nicht gerade für seine Offensivstärke bekannt: Vergangene Woche gelangen dem ESV beim Heimsieg gegen Nabburg/Schwarzenfeld beispielsweise nur 18 Treffer. Die hatten die Gäste bei der 17:14-Pausenführung schon fast erzielt. Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Amberger den Rückstand nicht verkürzen, da die Deckung weiter zwischen „schwach“ und „nicht existent“ pendelte. Regensburg nutzte das gekonnt aus und hatte wenig Mühe, die sich bietenden Chancen zu nutzen. Umstellungen und personelle Wechsel fruchteten bei den Ambergern an diesem rabenschwarzen Abend nicht: Die ordentlichen 27 geworfenen Tore konnten die Defensivdefizite in keiner Weise kompensieren. So gewannen die Gäste am Ende verdient mit 35:27. Die Amberger Akteure müssen sich fragen lassen, ob sie dem Druck nicht gewachsen oder geistig noch nicht im Abstiegskampf angekommen sind, was noch schwerwiegender wäre. Die einzige richtige Antwort darauf kann nur auf dem Parkett gegeben werden – die Aufgabe am kommenden Sonntag in Auerbach wird aber nicht einfacher.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Beyer
Feld: Hirsch (12/5), Turner, Wagner (je 4), Gschrei (2), Streber, Ringeisen, Andersch, Schloder, Sammet (je 1) sowie Strasser und Kührlings.