(aro). Das Derby in Auerbach am Sonntag sollte eigentlich zum Lebenszeichen der Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg werden, nach einer blutleeren Vorstellung und einer 20:31(7:16)-Niederlage bei der Bayernliga-Reserve des Landkreis-Rivalen liegt der Patient aber weiter auf der Intensivstation. Durch den überraschenden Auswärtssieg des TV Altdorf beim OG Erlangen hat sich die Lage für den Tabellenvorletzten sogar noch weiter verschlechtert. Die fünfte Niederlage in Folge deutete sich schon früh an, denn trotz aller guten Vorsätze lagen die Gäste nach zehn Minuten bereits mit 3:7 im Hintertreffen. In der Folgezeit ließen sich die Amberger von der guten Auerbacher Deckung häufig in schlechte Wurfpositionen – nur vier Feldtore in den ersten 30 Minuten sprechen eine deutliche Sprache – drängen und die daraus resultierenden Ballgewinne wurden von den Bergstädtern mit Schnellangriffen abgeschlossen. Die völlig verunsicherte Amberger Mannschaft schien wie gelähmt und bekam dementsprechend kräftig eingeschenkt: Der 7:16-Pausenrückstand war angesichts der Bedeutung der Partie und der prekären Tabellensituation desaströs. Nach Wiederanpfiff setzte HG-Trainer Roland Schmid auf die A-Jugendlichen Jonas Rohrbach, Lucas Kührlings und Bastian Schaller, die das Angriffsspiel auch belebten und in der Endabrechnung elf der siebzehn Feldtore im Spieleverlauf erzielten. Schaller gelangen in seinem Herren-Debüt sechs Treffer und war damit gleich bester Werfer seiner Farben. Seinen Einstand gab auch Neuzugang Sven Wirth (HSG Oberhessen), der sich mit einem verwandelten Strafwurf ebenfalls in die Torschützenliste eintragen konnte. Die verbesserte Offensive konnte aber weder den hohen Halbzeitrückstand noch die Abwehrleistung kompensieren. „Die Deckung war eine Katastrophe“, stellte Schmid entnervt fest. Die Torhüter wurden häufig im Stich gelassen und konnten sich so ebenfalls nicht wie gewohnt auszeichnen. Auerbachs Trainer Mike Werner konnte so munter durchwechseln, ohne ansatzweise in die Gefahr zu geraten, in der einseitigen Partie noch einmal in Verlegenheit zu geraten. Am Ende stand ein 31:20-Sieg der Auerbacher auf der Anzeigetafel, der bei den Ambergern kollektiv hängende Köpfe hinterließ. „Die Leistung war einfach traurig“, fasste ein konsternierter HG-Trainer Roland Schmid diesen rabenschwarzen Sonntagnachmittag seines Teams zusammen.
SV 08 Auerbach II:
Tore: Kolb (7), M. Edtbauer (5), Hackenberg (5/1), Hein (4), Kraus (3), Bauer (3/1), Bürger, Feder, Mo. Hofmann, Schalanda (je 1).
HG Amberg:
Tore: B. Schaller (6), Rohrbach (3), Wagner, Strasser, Kührlings, Ringeisen (je 2), Hirsch (2/2), Wirth (1/1) sowie Streber, Gschrei, Andersch und Turner.