(aro). Die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg können einfach nicht mehr gewinnen, vor allem nicht die Muss-Spiele: Am Samstagabend unterlagen die Vilsstädter mit 23:25((10:14) der HSG Nabburg/Schwarzenfeld und haben damit im Abstiegskampf weiter an Boden verloren. Das Derby begann äußerst hektisch mit einem Fehlwurf und allein drei Ballverlusten in der ersten Minute. Den dritten technischen Fehler nutzte HSG-Rechtsaußen Sebastian Blödt mit einem Konter zum 1:0. Der Linkshänder sollte auch in den kommenden Minuten der auffälligste Akteur bleiben und vier der ersten fünf Gästetreffer erzielen. Die Amberger trafen in der Offensive häufig die falschen Entscheidungen: Etliche Akteure sind nach den vielen Negativerlebnissen in den letzten Wochen augenscheinlich völlig verunsichert und können mit dem Druck des Gewinnenmüssens nicht umgehen. Die Brechstange ist in dieser Situation dann das falsche Mittel und führt zu Ballverlusten. Dass der tschechische Klassekeeper Martin Strejc mit Rückraumwürfen am Mann kaum zu bezwingen ist, ist seit rund 15 Jahren bekannt. Trotzdem wählten gerade die Amberger Halbspieler viel zu oft dieses Angriffsmittel und ermöglichten so den keineswegs überragenden Gästen immer wieder einfache Tore aus Kontern. Der Aufsteiger musste einfach nur auf die Fehler der Hausherren – und die kamen mit aus HG-Sicht unschöner Regelmäßigkeit. Da auch Nabburg/Schwarzenfeld bei weitem nicht alles richtig machte, kam Amberg angeführt von Goalgetter Tobias Hirsch auf 8:10 heran. Doch erneute Fehlwürfe, bei denen auch immer mal wieder das sprichwörtliche Kellerkind-Pech im Spiel war, ließen die Gäste auf den 14:10-Halbzeitstand enteilen. Nach dem Seitenwechsel war erneut Nabburg/Schwarzenfeld frischer und präsenter. Die Truppe von Trainer Daniel Kessler traf besser aus dem Rückraum und schien beim Stande von 18:11 nach rund 37 Minuten bereits die Vorentscheidung geschafft zu haben. Das junge HSG-Team vergab mit zwei Siebenmetern aber die ersten Matchbälle und beförderte Amberg dadurch selbst wieder ins Spiel. Die HG hatte nun ihre beste Phase und einige Minuten später brachten vier Tore in Serie die Vilsstädter auf 21:22 heran. Nun kam Derby-Stimmung in der GMG-Dreifachturnhalle auf: Nabburg/Schwarzenfeld konnte sich am Kreis durchsetzen, was im Gegenzug auch dem unermüdlichen Tobias Streber gelang. Hart bedrängt bekam er aber bei seinem Lattenkracher aber nicht den von den Zuschauern geforderten Siebenmeter zugesprochen. Der Ball landete vom Holz bei HSG-Flügelflitzer Sebastian Blödt, der sich bei seinem Tor über einen geahndeten Schrittfehler nicht hätte beklagen dürfen. Trotz dieser unheilvollen fünf Sekunden verkürzte die HG durch Daniel Gschrei noch einmal auf 23:24, doch HSG-Hüne Armin Kiener sorgte nervenstark 50 Sekunden vor der Schlusssirene vom Siebenmeterpunkt für das 25:23. Amberg sollte trotzdem noch sehr gute Chancen zum Ausgleich bekommen, aber beide Hundertprozentige wurden nicht über die Linie gebracht. So blieb es beim knappen Gästesieg und als weiteren Genickschlag gab es noch zwei Siege der Mitkonkurrenten aus Altdorf und Hemau/Beratzhausen zu beklagen.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Beyer
Feld: Hirsch (10/1), Gschrei, Rohrbach, Strasser (je 3), Streber (2), Kührlings, Wagner (je 1) sowie Andersch, M. Schaller und Wirth.