(aro). Totgesagte leben länger: Mit einem überraschenden 33:30(17:15)-Erfolg beim Tabellenvierten HC Forchheim nährten die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg am Samstagabend ihre Hoffnungen auf den Klassenerhalt und sendeten ein Lebenszeichen. Der Zweier, der erste nach acht sieglosen Partien und sechs Niederlagen in Serie, hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können, denn nun können die Vilsstädter mit einem etwas besseren Gefühl in die dreiwöchige Wettkampfpause gehen. HG-Coach Roland Schmid und sein Team wollten laut dem Trainer „das Unmögliche möglich machen“ und das sollte gelingen. Ob es der fehlende Druck in der scheinbar aussichtslosen Tabellensituation, die Inspiration aus dem etwas anderen Abschlusstraining am Freitag, die Erinnerung an die wahrscheinlich beste Saisonleistung im Hinspiel oder eine Kombination aus allem war – die Amberger, die auf die verletzten oder erkrankten Daniel Gschrei, Bastian Schaller und Markus Sammet auskommen mussten, präsentierten sich im Vergleich zu den Vorwochen wie ausgewechselt. Die Devise „Zurück zu den Wurzeln“, also zu Saisonbeginn, als die Defensive eine der besten der Liga war, war entscheidend. Jeder kämpfte verbissen und rackerte zudem für den Nebenmann. Auch in der offensive flutschte es wie schon lange nicht mehr: Die an diesem Tag überragenden Akteure Daniel Wagner (elf Tore bei 13 Versuchen) und Christian Strasser (neun Tore bei 11 Versuchen) erwischten einen Sahnetag. Ebenso zeigte Amberg auf der Torhüterposition, dass hier ein super Gespann am Werk ist: Der gut haltende Martin Feldbauer überlies nach 20 Minuten Routinier Stefan Beyer das Feld, der den Kasten dann endgültig vernagelte. Die 17:15-Halbzeitführung war dementsprechend verdient. Anders als in den Vorwochen, agierten die Oberpfälzer auch nach dem Seitenwechsel stabil. Die kämpferische Abwehr und die beiden hervorragenden Torhüter waren im Verbund mit den Kanonieren Strasser/Wagner die Garanten für den Erfolg, zu dem jeder Akteur beigetragen hatte. Stellvertretend sind hier die A-Jugendlichen Jonas Rohrbach und Lucas Kührlings zu nennen, die fünf Treffer beisteuerten. Nicht einmal die Rote Karte für Florian Andersch in der 39. Spielminute konnte die Amberger an diesem Abend aus dem Konzept bringen. Die Mannschaft zog ihr Spiel durch und durfte am Ende einen 33:30-Auswärtserfolg beim Favoriten aus Forchheim bejubeln. Trotz des Sieges ist die Situation für den Tabellenvorletzten weiter schwierig, aber – wie diese Partie eindrucksvoll bewiesen hat – eben auch nicht aussichtslos.
HG Amberg:
Tor: Beyer, Feldbauer
Feld: Wagner (11), Strasser (9), Hirsch (7/2), Rohrbach (3), Kührlings (2), Ringeisen (1) sowie Streber, Andersch und Turner.