Nachbericht Herren I – TV Altdorf

(aro). Der Patient liegt immer noch auf der Intensivstation, gibt aber deutliche Lebenszeichen von sich: Am Samstagabend gewannen die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit 28:23(12:13) gegen den TV Altdorf. Durch den Erfolg konnten die Vilsstädter – weiterhin Elfter im Zwölferfeld – zwar noch keinen Platz in der Tabelle gut machen, aber den Rückstand auf den rettenden Rang neun auf zwei Punkte reduzieren. Vor dem Anpfiff hatten die Hausherren mal richtig Druck auf dem Kessel, denn im Falle einer Niederlage wäre der Abstieg aus der höchsten Spielklasse des Bezirks Ostbayern wohl beschlossene Sache gewesen, denn dann hätten nur noch rechnerische Chancen bestanden. Die Bedeutung der Partie merkte man der HG dann auch an: Beim Kräftemessen der beiden Abstiegskandidaten erwischten die Amberger den schlechteren Start und lagen schnell mit 0:2 zurück. Die Oberpfälzer konnten zwar immer wieder ausgleichen, trotzdem lief es alles andere als rund. So zogen die Gäste aus dem Nürnberger Vorland immer mit zwei Treffern davon und die Oberpfälzer mussten schon alles aufbieten, um Altdorf nicht enteilen zu lassen. „Im ersten Durchgang war es wohl die Aufgabe der Handballgötter, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen“, bilanzierte HG-Trainer Roland Schmid und musste seine Truppe nach dem 12:13-Pausenrückstand aufrichten. Im zweiten Durchgang stellte Schmid das Abwehrsystem von einer defensiven 5:1- auf eine offensive und aggressive 6:0-Formation um. Das sollte der Schlüssel zum Erfolg werden. Die Altdorfer zogen zwar zunächst wieder davon, aber nach dem 16:16-Ausgleich gelang Amberg die erstmalige Führung, die ab diesem Zeitpunkt nicht mehr abgegeben werden sollte. Die Gründe lagen in der Verbesserung der Trefferquote und eben die veränderte Abwehr: Dadurch konnten die Torhüter, dabei trug Martin Feldbauer die Hauptlast, ihre bisherige starke Abwehrquote von 43 Prozent noch auf den fantastischen Wert von deutlich auf über 50 Prozent steigern. Die HG-Deckung ließ in den zweiten 30 Minuten in Summe nur zehn Treffer zu, wovon auch noch drei Siebenmeter waren. Am Ende stand ein nach dem engen Spielverlauf sehr deutlicher 28:23-Erfolg auf der Anzeigetafel, der auch den gewonnenen direkten Vergleich gegen Altdorf bedeutete. „Die mannschaftliche Geschlossenheit, die es im Abstiegskampf unbedingt braucht, war heute entscheidend“, atmete ein erleichterter Roland Schmid nach dem Schlusspfiff tief durch. „Der Ausfall von Abwehrchef Tobias Streber wirkt sich auf die Ordnung im System aus, wurde aber durch Kampfgeist im Team wettgemacht“, lobte der Coach seine dezimierte Truppe. Kurzfristig musste nämlich auch noch Linkshänder Daniel Gschrei ersetzt werden. Die Aufgabe übernahmen aber die Youngsters aus der männlichen A-Jugend mit Bravour, was sich auch an den Torschützen ablesen lässt: Jonas Rohrbach und Bastian Schaller waren die erfolgreichsten Werfer der HG. Die Niederlage von Mitkonkurrent HG Hemau/Beratzhausen in Auerbach machte ein gutes Amberger Wochenende perfekt. In den verbliebenen vier Saisonspielen warten aber weitere heikle Aufgaben auf die Vilsstädter, die aber mit einer Vorstellung wie gegen Altdorf ebenfalls gemeistert werden können.

HG Amberg:

Tor: Feldbauer, Krieg

Feld: Rohrbach (8/5), B. Schaller (7), Wagner, Andersch (je 4), Hirsch (3), Ringeisen, Lulla (je 1) sowie Kührlings, Strasser und Sammet.