(aro). Die Enttäuschung stand den Spielern der HG Amberg ins Gesicht geschrieben: Beim 36:36(17:15)-Unentschieden am Samstagabend gegen die HG Hemau/Beratzhausen erzielten die Vilsstädter jede Menge Tore, aber eben einen Treffer zu wenig. Durch das Remis im Kellerduell der Handball-Bezirksoberliga bleiben die Amberger Schlusslicht und benötigen in den verbliebenen beiden Partien nicht nur Punkte, sondern müssen zusätzlich auf Patzer der Mitkonkurrenten hoffen. Die Mannschaft von Trainer Roland Schmid kam in diesem Nervenspiel schlecht aus den Startlöchern und lag beim 0:3 und 3:6 schnell mit drei Toren in Rückstand. Nach einer Weile fanden die Hausherren in der gut gefüllten GMG-Dreifachturnhalle besser in die Partie: Gestützt auf einige Paraden von Keeper Martin Feldbauer gelangen den Ambergern fünf Treffer in Serie und eine 13:9-Führung. Einige unnötige Ballverluste, die diese torreiche Partie genauso prägten wie kaum vorhandene Abwehrreihen, brachten die Gäste wieder zurück ins Spiel. Dass die Deckung keine Sicherheit gewann, lag auch an den ständigen Unterzahlsituationen: Die Rothenburger Unparteiischen schickten in einer trotz der großen Brisanz sehr fair geführten Partie reihenweise Spieler für Allerweltsfouls vom Feld und nahmen maßgeblich Einfluss auf den Spielverlauf. Unrühmlicher Höhepunkt war eine direkte Rote Karte für Bastian Schaller kurz vor der Pause, der bei einem Konter seinen Gegenspieler nur begleitet hatte. Damit wurden die Gastgeber einer ihrer gefährlichsten Offensivkräfte der vergangenen Wochen beraubt. Doch auch Hemau/Beratzhausen machte trotz der zahlreichen Treffer gerade in Überzahl genügend Fehler und erlaubten den dezimierten Hausherren zwei Tore zur 17:15-Pausenführung. Auch nach dem Seitenwechsel lieferten sich die beiden Abstiegskandidaten ein Wettschießen. Die Angreifer hatten auch sehr viel Platz, da die Schiedsrichter ständig die Reihen lichteten. Auf Hemauer Seite erhielt der Ex-Amberger „Paule“ Böduel in der 44. Minute die dritte Zeitstrafe und konnte damit auf der Tribüne mit den ehemaligen Mitspielern Daniel Wagner und Tobias Streber plaudern, die wenig später mit den Disqualifikationen drei und vier in dieser Partie das gleiche Schicksal ereilte – und das obwohl aufgrund der „nicht existenten Abwehrreihen“ (HG-Trainer Roland Schmid) jegliche Härte in dieser Begegnung fehlte. In der Offensive überzeugten beide Teams jedoch und trafen auch in Unterzahl sehr häufig. Dadurch blieb die Partie eng und die Spannung war für die Beteiligten und die Zuschauer beider Lager nervlich kaum zu ertragen. Die Schlussminute passte dann zu diesem Thriller wie die Faust aufs Auge: Tobias Hirsch hatte gerade zum 36:36 ausgeglichen, als ein Hemauer Angreifer knochenfrei am Amberger Kreis zum Wurf kam. Er verzog und statt des Siegtreffers hatten die Hausherren mit dem finalen Angriff die Chance auf den Zweier. Christian Strasser, mit acht Treffern gefährlichster Amberger Werfer aus dem Feld, übernahm die Verantwortung: Der Ball rutschte dem Hemauer Keeper durch die Beine, aber das Spielgerät hatte so viel an Geschwindigkeit verloren, dass der Schlussmann ihn noch vor der Linie glücklich abfangen konnte. So blieb es wie im Hinspiel beim Remis, das den Gästen wesentlich mehr hilft. Nach dem spielfreien Osterwochenende wird sich am vorletzten Spieltag in Herzogenaurach entschieden, ob die Amberger noch Chancen auf den Klassenerhalt haben.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Beyer
Feld: Rohrbach (10/4), Strasser (8), Hirsch (7), Kührlings (5), B. Schaller, Streber (je 2), Wagner, Gschrei (je 1) sowie Ringeisen, Andersch und Sammet.