Nachbericht Herren I – TS Herzogenaurach

(aro). Am Sonntagnachmittag schafften die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg das schier Unmögliche: Die Vilsstädter gewannen mit 38:28(16:10) beim Tabellendritten TS Herzogenaurach und haben damit doch noch eine Chance auf den Klassenerhalt in der höchsten Spielklasse des Bezirks. Die Vorzeichen für diesen Auswärtscoup waren alles andere als gut, denn am Samstag hatte Meister und Landesliga-Aufsteiger TSV Neutraubling beim 31:32 gegen die HG Hemau/Beratzhausen dem Mitkonkurrenten zwei Bonuspunkte spendiert, mit denen sich der HG-Express den Ligaverbleib sichern konnte. Am Sonntag besserte sich die Wetterlage dann zumindest ein wenig, denn der Tabellenzehnte Altdorf unterlag hauchdünn mit 27:29 bei der HSG Erlangen/Niederlindach und auch der SV Buckenhofen musste nahezu parallel zum Amberger Spiel eine 30:32-Heimniederlage gegen die HSG Nabburg/Schwarzenfeld quittieren. Die Ausgangslage für Amberg war also klar: Mit einem Erfolg könnte sich das Schlusslicht gleich zwei Plätze im Klassement verbessern, da die HG den direkten Vergleich gegen Altdorf gewonnen hat. Kein leichtes Unterfangen, denn Herzogenaurach hatte die Mannschaft von Trainer Roland Schmid im Hinspiel mit 37:26 noch regelrecht zerlegt. Seit einigen Spieltagen und dem verpassten Aufstieg ist aber bei dem ehemaligen Meisterschaftsfavoriten die Luft raus und die Schuhstädter präsentierten sich in der Abwehr als sehr anfällig. So auch an diesem Spätnachmittag: „Die Spieler wussten, was die Stunde geschlagen hat und so sind sie aufgetreten“, berichtete Schmid. Sein Team dominierte von Anfang an: Die Abwehr rackerte und hatte in Martin Feldbauer einen überragenden Schlussmann hinter sich, der bei Distanzwürfen und vor allem auch in Eins-gegen-eins-Situationen die Gastgeber zur Verzweiflung brachte. Der Angriff agierte wie schon zuletzt gegen Hemau/Beratzhausen sehr spielfreudig und abschlussstark: So stand es zur Pause bereits 16:10 aus Gästesicht. Auch nach Wiederanpfiff ließ der Noch-Inhaber der roten Laterne keinen Zweifel daran aufkommen, wer das Parkett als Sieger verlassen würde. Die Deckung agierte weiterhin sehr aufmerksam und variabel und im Angriff traf jeder der dort eingesetzten Akteure. Besonders treffsicher präsentierten sich in einem starken Kollektiv die A-Jugendlichen Jonas Rohrbach (12/1) und Bastian Schaller (6), die von ihren Nebenleuten glänzend in Szene gesetzt wurden. So wuchs der Vorsprung auf 22:12 an und diesen Vorsprung bewahrten die Oberpfälzer auch bis zum Schlusspfiff der souveränen Schiedsrichter aus Fürth/Cadolzburg und dem 38:28-Endstand. Coach Schmid zollte seinem Team großen Respekt für die tolle Leistung, war aber auch etwas wehmütig: „Hätten wir immer so gespielt, dann hätten wir keine Probleme.“ Die Probleme sind durch den Zweier aber geringer geworden: Mit einem Heimsieg gegen Buckenhofen im Saisonfinale am kommenden Samstag kann die HG Rang zehn sichern, der im Falle des Klassenerhalts des HC Erlangen III in der Landesliga zum Ligaverbleib reichen würde.

HG Amberg:

Tor: Feldbauer, Krieg

Feld: Rohrbach (12/1), B. Schalter (6), Hirsch (6/2), Strasser, Wagner (je 3), Streber, Lulla, Sammet (je 2), Kührlings, Andersch (je 1) sowie Ringeisen.