(aro). Es hatte sich angedeutet, nach dem Abschluss der relevanten Leistungsligen und den Rückmeldungen der Mannschaften für die Saison 2015/2016 ist es traurige Gewissheit: Die HG SGS/TV 1861 Amberg, seit der Einführung der Bezirksoberliga im Jahre 1999 und mit Ausnahme von zwei Kurzausflügen in die Landesliga immer Mitglied der höchsten Spielklasse Ostbayerns, muss den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten.Tabellenplatz zehn im Endklassement des Zwölferfeldes reichte nicht aus, da aus der Landesliga der HC Erlangen III in die BOL Ostbayern abgestiegen ist und dadurch drei Teams in die Bezirksliga durchgereicht wurden. Passend zur Saison der Vilsstädter war bei dieser Konstellation jede Menge Pech dabei: Erlangen war in der Landesliga nämlich punktgleich mit Hochfranken und Altenerding, verpasste aber aufgrund des verlorenen Dreiervergleichs hauchdünn den direkten Klassenerhalt und auch den Relegationsplatz.Auch in der BOL war das Glück den Ambergern nicht hold: Eine Überraschungsniederlage des als Meister bereits feststehenden TSV Neutraubling bei der HG Hemau/Beratzhausen am vorletzten Spieltag hatte dafür gesorgt, dass Rang neun und damit das rettende Ufer trotz eines Schlussspurts mit 5:1 Punkten in den letzten drei Partien unerreichbar wurde. Nichtsdestotrotz müssen sich die Amberger an die eigene Nase fassen, denn sie hatten im Saisonverlauf in vielen Spielen die Chance, die nötigen Zahler zu sammeln, doch das enorm verjüngte Team erwies sich oftmals in der Schlussphase nicht als kaltschnäuzig genug. Die Mannschaft von Trainer Roland Schmid findet sich in der gerade veröffentlichten geplanten Ligeneinteilung in der West-Staffel der Bezirksliga wieder, wo viele fränkische Teams auf die Vilsstädter warten. Neben den Mitabsteigern TV Altdorf und SV Buckenhofen sind dies der HC Forchheim II,der HC Hersbruck, die HSG Erlangen/Niederlindach II, TS Herzogenaurach II sowie mit dem TSV Berching, der DJK Weiden und dem SV Obertraubling drei Vertreter aus der Oberpfalz.
Interview mit Trainer Roland Schmid, HG Amberg:
Herr Schmid, eine Bezirksoberliga ohne das Urgestein HG Amberg ist eigentlich unvorstellbar…
Roland Schmid: Von Tradition allein kann man nicht abbeissen und wir müssen uns mit dem Abstieg abfinden, da wir nicht die nötigen Punkte geholt haben.
Woran lag es?
Roland Schmid: Die Teams in der Landesliga haben nicht gerade für uns gespielt und auch die unnötige Niederlage Neutraublings hat weh getan. Aber ganz klar: Wir haben zu selten gepunktet, obwohl wir die Möglichkeit dazu hatten. Etwa bei den beiden Unentschieden gegen Hemau/Beratzhausen, wo wir jeweils den letzten Ballbesitz hatten. Oder auch beim ESV Regensburg und dem OG Erlangen, wo wir hohe Halbzeitführungen noch vergeben haben und am Ende mit leeren Händen dastanden.
Waren diese Punktverluste auch der mangelnden Erfahrung der jungen Spieler geschuldet?
Roland Schmid: Auch, aber die Spiele wurden genauso von den erfahrenen Spielern nicht gewonnen. Bei der Einbindung junger Spieler gibt es naturgemäss auch Rückschläge, aber sie war für uns alternativlos. Wir mussten einfach in die Zukunft schaün, auch wenn der Abstieg natürlich nicht eingeplant war und auch bitter ist.
Bleiben Sie Trainer?
Roland Schmid: Ja, ich übernehme für den Abstieg ebenso die Verantwortung wie der Grossteil der Mannschaft. Der Teamgeist ist hervorragend und wir werden deswegen – trotz des Abstiegs – wohl auch den ein oder anderen Rückkehrer aus höherklassigen Mannschaften wieder im HG-Trikot sehen. Wir wollen den sofortigen Wiederaufstieg schaffen, denn die HG Amberg gehört einfach in die Bezirksoberliga.
In der vorläufigen Einteilung findet sich die HG in der West-Staffel wieder. Ist da ein Vor- oder Nachteil?
Roland Schmid: Die längeren Fahrten und das Wegfallen der Derbys ist sicher kein Vorteil, dazu sind neben uns mit Altdorf und Buckenhofen alle drei BOL-Absteiger in der West-Staffel. Auf der anderen Seite ist auch der Osten mit dem ambitionierten Ostbayerischen HC und den Landesliga-Reserven des TSV Neutraubling und der SG Regensburg ein heisses Pflaster. Wer aufsteigen will, muss am Ende vorne stehen – und das haben wir vor!
Was stimmt Sie optimistisch?
Roland Schmid: Die Art und Weise, wie sich das Team in den letzten Saisonspielen präsentiert hat, und der Zusammenhalt im Team.
Besten Dank für das Interview und viel Erfolg in der neuen Saison!