(aro). Im letzten Heimauftritt des Jahres wartete auf die Handballer der HG Amberg das absolute Spitzenspiel: Der Tabellenführer aus Buckenhofen (13:1 Punkte), der im Saisonverlauf eine Partie mehr ausgetragen hatte und damit vor dem verlustpunktfreien Verfolger aus der Vilsstadt (12:0) stand, gab seine Visitenkarte ab. „Mehr Spitzenspiel geht nicht“ dachten sich auch die über 300 Zuschauer in der GMG-Dreifachturnhalle, die für eine rekordverdächtige Bezirksliga-Kulisse sorgten. Den besseren Start erwischten die mit Fanbus-Unterstützung angereisten Gäste aus Oberfranken. Buckenhofen profitierte von einigen überhasteten Abschlüssen der Gastgeber und der spielstarke Gast sicherte sich eine anfängliche 5:2-Führung. Die hochmotivierte HG kämpfte sich aber zurück in die Begegnung und lag nach einem verwandelten Strafwurf von Tobias Hirsch zum 10:9 nach knapp 20 Minuten erstmalig in Front. Als die Amberger dann auch noch eine doppelte Unterzahl nach zwei Glanzparaden von Torhüter Martin Feldbauer unbeschadet überstanden hatten und Tim Schräder sogar auf 11:9 erhöhen konnte, schien alles in Richtung der HG zu laufen. In der Schlussphase vergaben die Hausherren dann aber freistehend einige „Hundertprozentige“, da zum wiederholten Male Pfosten oder Latte Buckenhofen vor einem höheren Rückstand retteten. Die Sache mit dem Holz war eine der Geschichten der unterhaltsamen Partie: Während die HG ein gutes Dutzend Mal das Spielgerät ans Gehäuse warf, mussten die „Buckis“ im Spielverlauf zur zwei Pfostentreffer verzeichnen. Statt einer möglichen HG-Führung mit drei Toren hieß es so zur Pause nur 12:12-Unentschieden.
Nach dem Seitenwechsel wogte die Partie weiter hin und her, bis sich Buckenhofen – auch aufgrund des deutlichen Zeitstrafenplusses bei der HG – nach rund 40 Minuten auf 18:15 absetzen konnte. Amberg investierte noch einmal alles und egalisierte zum 19:19. Bis zum 21:22 blieben die beiden BOL-Absteiger und Aufstiegskonkurrenten auf Augenhöhe, doch in der Schlussphase lief dann alles zugunsten der Gäste. Holztreffer und einige Unterzahlsituationen sorgten dafür, dass Buckenhofen die letzten sieben Treffer der Partie erzielen konnte. Insgesamt war der 28:21-Sieg der „Buckis“ dann wohl auch verdient, auch wenn er einige Tore zu hoch ausgefallen war. Die HG hatte bisweilen das unfassbare Wurfpech auch forciert – die Handballerweisheit „Unter dem Tor hat noch keiner durchgeworfen“ wurde gegen den groß gewachsenen SV-Keeper Zündt zu selten beherzigt – und die Abwehr bekam vor allem die Außenspieler Buckenhofens nicht in den Griff. „Abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss und wir werden alles daran setzen, uns im Rückspiel zu revanchieren“, kommentierte ein enttäuschter HG-Coach Roland Schmid die erste Saisonniederlage.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Marx
Feld: Strasser (5), Hirsch (5/4), Kührlings (4), Klee, Schräder, Turner (je 2), Wagner (1) sowie Andersch, Gschrei und Streber.