Nachbericht SV Buckenhofen – Herren I

web_2016-03-20_sv-buckenhofen_hI_29-31(aro – Bild: aro).  Am späten Sonntagnachmittag kamen die Bezirksliga-Handballer der HG Amberg ihrem Traum von der Meisterschaft und dem damit verbundenen Wiederaufstieg in die Bezirksoberliga ein riesiges Stück näher: Die Vilsstädter gewannen beim bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer SV Buckenhofen mit 31:29(14:17) und haben beim Saisonfinale gegen Obertraubling am 2. April nun in eigener Halle alles selbst in der Hand.

Über 400 Zuschauer in der Forchheimer Realschulturnhalle sorgten für einen würdigen und für die Bezirksliga rekordverdächtigen Rahmen. Die Zuschauer, darunter rund 100 Schlachtenbummler aus Amberg, mussten ihr Kommen nicht bereuen, denn sie bekamen alles geboten, was den Handballsport ausmacht: 60 Tore, drei Rote Karten, zwei gleichstarke Gegner und einen glücklichen Sieger.

Nach der Abtastphase und dem 3:3-Zwischenstand sah es zunächst nach einer Machtdemonstration der Gastgeber aus. Ein 6:0-Lauf ließ die „Buckis“ auf 9:3 davonziehen und die die Gäste Richtung Relegation steuern. Eine frühe Auszeit von HG-Trainer Roland Schmid brachte sein Team wieder halbwegs in die Spur und die Gäste verkürzten auf 9:11. Aber dann enteilten die Hausherren schon wieder auf 15:10 und Amberg brauchte schon einige Energieleistungen von Youngster Bastian Schaller, um nicht noch weiter als mit dem 14:17-Halbzeitresultat in Rückstand zu liegen. In der Pause hatten die Protagonisten offenbar zu viel Zeit, um über die Bedeutung des Spitzenspiels nachzudenken und das bis dahin sehr hohe Niveau sank merklich. Buckenhofen, das bis dahin eine überragende Runde gespielt hatte, bekam nun ein bisschen Angst vor der eigenen Courage. Vier Tore in Serie brachten dann die erste Amberger Führung und eine direkte Rote Karte gegen SV-Kreisläufer Sven Wirth schien das Blatt nun endgültig zugunsten der Amberger zu wenden. Doch weit gefehlt: In der Folgezeit produzierten die Protagonisten hüben wie drüben unerklärliche Fehler, die nur mit Nervosität zu erklären sind: Hanebüchene technische Fehler, überhastete Würfe, zu riskante Anspiele, Meckerzeitstrafen und Gegentore in Überzahl strapazierten die Nerven der Anhänger beider Lager bis zum Äußersten. Gestützt auf einen famos parierenden Keeper Moritz Marx waren es die Gäste, die sich zuerst fingen und nach dem 25:25-Zwischenstand drei Treffer in Serie markieren konnten. Das 28:25 hätte die Vorentscheidung sein müssen, doch Ballverluste brachten die Hausherren nicht nur zurück in Schlagdistanz, sondern auch in Überzahl. Kurz vor dem Ende wurde HG-Ikone Tobias Hirsch in seinem vielleicht letzten Auswärtsspiel mit Rot von den gut leitenden Unparteiischen bedacht, ein verworfener Hochkaräter beim 30:29 aus Amberger Sicht nötigte dann Rechtsaußen Benjamin Termer 18 Sekunden vor dem Ende zu einem taktischen Foul, das folgerichtig ebenso den Roten Karton nach sich zog. Buckenhofen hatte Ballbesitz und angesichts von vier HG-Verteidigern lag der Ausgleichstreffer und die damit verbundene Meisterschaft förmlich in der Luft. Doch dem SV zitterten die Hände und ein missglückter Pass landete im Seitenaus: Ein langer Ball zu Bastian Schaller, der seine überragende Leistung mit seinem elften Treffer krönte, brachte dann den 31:29-Endstand und kollektiven Jubel bei den Ambergern. HG-Coach Schmid gratulierte seinem Team zu der kämpferischen Leistung: „Ich hatte gehofft, dass irgendwann der Moment kommt, in dem Buckenhofen über die Meisterschaft nachdenkt und zum ersten Mal in dieser Saison nervös wird. Das konnten wir nutzen und ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass sie dem Druck standgehalten und die Fehler im Kollektiv ausgebügelt hat.“ Schmid fand auch lobende Worte für die spielstarken und sehr fairen Gastgeber, die „auf jeden Fall in die BOL gehören“.

 

HG Amberg:

Tor: Feldbauer, Marx

Feld: B. Schaller (11), Hirsch (5/1), Termer (5/2), Klee (4), Streber, Wagner (je 2), Schräder (1) sowie Niec, Oursin und Turner.

 

Foto: aro