Das Ende der Sommerpause wird alljährlich nicht nur immer von den Aktiven, die sich damit der strapaziösen Vorbereitung entledigen können, herbeigesehnt, auch die Handball-Fans freuen sich darauf, endlich wieder Punktspiele zu sehen. Heuer mussten alle besonders lang warten, denn seit ihrer Einführung im Jahr 1999 startete die Bezirksoberliga Ostbayern noch nie so spät. Am Samstag ist es nun endlich soweit und die BOL-Saison 2016/2017 beginnt gleich mit einem echten Kracher: Aufsteiger HG Amberg empfängt zum Derby die HSG Nabburg/Schwarzenfeld. Die höchste Spielklasse des Bezirks dürfte heuer sehr attraktiv werden, denn einen klaren Aufstiegsfavoriten gibt es nicht und mit der Rekordanzahl von sieben Oberpfälzer Teams im Zwölferfeld stehen viele Derbys auf dem Programm. Zu den Titelkandidaten gehören neben dem mit Spielern und Partnerverein verstärktem Aufsteiger HSG Naabtal, die Landesliga-Absteiger HC Erlangen III und TSV Neutraubling, die ambitionierten fränkischen Teams TS Herzogenaurach und HC Forchheim, der auf einmal sehr prominent besetzte Beinaheabsteiger ESV 1927 Regensburg und auch der Vorjahresvierte HSG Nabburg/Schwarzenfeld.
Der Gast aus den Nachbarstädten tritt als Favorit beim Aufsteiger aus Amberg an. Die Mannen von Trainer Daniel Kessler waren in der vergangenen Runde lange an den Top-Plätzen der BOL dran. Da keine personellen Aderlässe – außer dem langzeitverletzten Linksaußen Felix Fenchl – zu verzeichnen sind, erwartet HG-Coach Roland Schmid „eine starke, eingespielte Mannschaft“ in der GMG-Dreifachturnhalle. Besonderes Augenmerk müsse sein Team dabei auf das Rückzugsverhalten legen, „da im Schnellangriff die Stärken der HSG liegen“.
Die HG startet nach einer durchwachsenen Vorbereitung, mit meist erfolgreich absolvierten Testspielen, verhalten in die neue Saison in der neuen, aber altbekannten Liga. „Unser Kader ist nominell stark besetzt, aber leider konnte die Vorbereitung nicht nach meinen Wünschen durchgezogen werden“, so Schmid.
Auch die Tatsache, dass die Amberger in der Aufstiegssaison eigentlich nur in vier Partien richtig gefordert wurden, verlangt ein Umdenken bei den Gastgebern. Die HG-Verantwortlichen hoffen auf die rechtzeitig eintreffende Spielberechtigung von Last-Minute-Neuzugang Max Pürckhauer. Der Einsatz von Marek Nachtman, ebenfalls neu im HG-Trikot, wird Entlastung für die Spielsteuerung von Christian Strasser bringen. Auch die Rückkehr von Linkshänder Benjamin Termer, der vergangene Saison schon zweimal „ausgeholfen“ hat, verstärkt die Mannschaft.
Wie in den vergangenen beiden Jahren bereits erfolgreich praktiziert, werden wieder Jugendspieler eingebaut und Akteure, die ihr erstes richtiges Jahr bei den Aktiven angehen, weiter integriert.
Mit dem Linkshänder-Trio Daniel Gschrei, Lucas Kührlings und Florian Andersch stehen dem Übungsleiter wichtige Kräfte noch längere Zeit nicht zur Verfügung. Verzichten muss das Team auch noch auf Neuzugang David Köster, „der berufsbedingt leider noch zu viel Trainingsrückstand aufweist“ (Schmid).
Wenn das erste Heimspiel gewonnen werden soll, muss alles passen. Deswegen hofft die junge Mannschaft auf die nötige Zuschauerunterstützung, denn der Klassenerhalt wird in der ausgeglichenen Liga alles andere als einfach werden. Das Auftaktprogramm der HG hat es in sich und da wären zwei Zähler im Derby nicht nur wichtig für das Punktekonto, sondern auch im Hinblick auf das Selbstvertrauen. Anwurf ist um 19 Uhr.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Krieg
Feld: Streber, Oursin, Turner, Strasser, Klee, Termer, Nachtman, Schaller, Schräder, Niec, Pürckhauer?