„Aller Anfang ist schwer“, „Eine neue Liga ist wie ein neues Leben“ oder „Sieg ist Sieg“ – diese und noch mehr beliebte Sportlerphrasen könnte man nach dem knappen 25:24(16:11)-Erfolg der HG Amberg über die HSG Nabburg/Schwarzenfeld anführen. Am Ende einer hausgemachten Zitterpartie im Derby kann sich der Aufsteiger aber über zwei Punkte gegen ein Spitzenteam der Vorsaison freuen.
Nach einer Saison in der Bezirksliga waren die Vilsstädter heiß auf das Premierenspiel in „ihrer“ Bezirksoberliga. Die Mannschaft von Trainer Roland Schmid zeigte viel Elan und lag von Beginn an in Führung. Die Deckung stand gut gegen die Gästekanoniere und wusste zudem mit Martin Feldbauer einen überragenden Keeper hinter sich: Feldbauer konnte gegen seinen Ex-Verein insgesamt 28 (!) Paraden verbuchen – schlichtweg sensationell! Auch in der Offensive wussten die Amberger durchaus zu überzeugen und spielten gerade in der Schlussphase sehr gute Möglichkeiten heraus, die auch hochprozentig verwertet wurden. Der Lohn war eine 16.11-Führung zur Pause, die in dieser Höhe wohl die wenigsten Zuschauer in der gut gefüllten GMG-Dreifachturnhalle erwartet hatten.
Nach dem Seitenwechsel schmolz der Vorsprung, da die Amberger in ihrer Chancenverwertung nicht mehr so konsequent waren. HSG-Keeper Florian Sturm näherte sich der Topform seines Gegenübers und entschärfte auch drei Gegenstöße sowie einen Siebenmeter. Die HG agierte verunsichert, leistete sich unnötige Ballverluste sowie zahlreiche Fehlwürfe und büßte Tor um Tor ein. Aber auch die Gäste ließen viele Chancen liegen, nur Rückraum-Hüne Armin Kiener schaffte es häufiger mit seinen Gewaltwürfen, den bärenstarken Feldbauer zu überwinden. Neuzugang Marek Nachtman, der ebenso wie Max Pürckhauer sein Pflichtspieldebüt feierte, sorgte dann mit zwei sehenswerten Schlagwürfen für Entlastung. Eine harte Zeitstrafe gegen den Tschechen ließ die Hausherren, die mehrfach die Vorentscheidung verpassten, dann wanken, aber Torhüter und Pfosten sicherten im Verbund den knappen 25:24-Erfolg. „Der Sieg war am Ende glücklich, aber auch verdient“, sagte ein erleichterter HG-Coach Schmid nach Spielende. Ausschlaggebend waren für den Übungsleiter die Abwehr samt Torhüter, die den wurfgewaltigen Gästen nur 24 Treffer („Eine Marke!“) erlaubten. In der Offensive sah Schmid noch einiges an Verbesserungsmöglichkeiten, zeigte sich aber auch hier zuversichtlich: „Das mit dem Angriff bekommen wir schon noch hin.“
HG Amberg:
Tor: Feldbauer
Feld: Termer (6/2), Nachtman (5/2), Schaller (4), Klee (3), Schräder, Strasser (je 2), Pürckhauer, Streber, Turner (je 1) sowie Niec.