Am Samstagabend empfingen die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg in einer gut gefüllten GMG-Dreifachturnhalle den ESV 1927 Regensburg. In einer sehr unterhaltsamen Partie behielt der Aufsteiger aus der Vilsstadt mit 35:33(15:13) die Oberhand und verbesserte sich mit der respektablen Ausbeute von 8:4 Zählern auf Rang vier.
Bis dahin war es jedoch eine Menge Arbeit und die Amberger mussten alles investieren, um den vor dem Anpfiff noch punktgleichen Tabellennachbarn aus Regensburg in die Knie zu zwingen. Die HG hatte den Ausfall des Torhüterduos Martin Feldbauer/Benedikt Krieg zu verkraften. Für die Stammkeeper rückten Stefan Beyer und Youngster Dominik Raschke ins Aufgebot. Routinier Beyer fand glänzend in die Partie und parierte gleich einmal die ersten drei Würfe der „Eisenbahner“. Dies verlieh den Gastgebern den Glauben, dass sie den nötigen Rückhalt im Kasten hatten und die HG sollte das Torhüterduell insgesamt auch für sich entscheiden. Nach der anfänglichen Abtastphase wurde die Partie sehr torreich. Der Schachzug von HG-Trainer Roland Schmid, den zweikampfstarken Tim Schräder anstelle eines Linkshänders im rechten Rückraum zu bringen, sollte sich als wirkungsvoll erweisen, denn der Rückraumspieler sorgte für mächtig Betrieb. Beide Mannschaften bekamen ausreichend Gelegenheit, das Über- und Unterzahlspiel zu testen: In der nicht überharten Partie wurden auf jeder Seite 24 Strafminuten verteilt. Dies war laut Schmid auch der Hauptgrund für die vielen Treffer: „Wenn man den Endstand betrachtet, dann könnte man von schwachen Abwehrreihen ausgehen – weit gefehlt! Allein die Anzahl der Zeitstrafen und der Siebenmeter zeugen von einer Abwehrschlacht“, lautete die nichtalltägliche Erklärung des HG-Übungsleiters für die Torflut. Kurz vor dem Seitenwechsel sorgte ein Geschoss von Marek Nachtman aus elf Metern für die 15:13-Führung und nach einer Beyer-Parade bekamen die Amberger praktisch mit der Pausensirene noch einen Strafwurf zugesprochen. Der Heber des ansonsten extrem sicheren Nachtman landete am Gebälk und so ging es mit 15:13 in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel legten die Amberger meist zwei Tore vor, die dann von Regensburg postwendend wieder ausgeglichen wurden. Angeführt von den brandgefährlichen Rücktraumspielern Thomas Reber (neun Feldtore) und Benedikt Fuchs, der alle neun Siebenmeter traumhaft sicher verwandelte, blieb das Team von ESV-Trainer Bernhard Goldbach stets in Schlagdistanz. Amberg hatte an diesem Abend aber offensiv immer die richtige Antwort und nach Wiederanpfiff war es vor allem Bastian Schaller, der mit seinen Fackeln aus dem Rückraum immer wieder Wirkungstreffer setzte. Insgesamt verteilten sich die Tore bei den Ambergern etwas besser als bei den Gästen, die sich über die komplette Spielzeit mit einer Manndeckung gegen Spielmacher Fuchs auseinander setzen mussten. Drei Minuten vor dem Ende sahen die Amberger beim 33:29 dann wie der sichere Sieger aus. Regensburg sollte aber noch einmal bedrohlich nahe bekommen. Die HG traf in der hektischen Schlussphase aber die entscheidenden Würfe und holte sich so den 35:33-Erfolg. „Das war harte Arbeit und die Art Wiedergutmachung für die Derby-Pleite gegen Sulzbach, die unsere Zuschauer erwartet und verdient haben. Die tolle Fan-Unterstützung hat entscheidend zum Sieg beigetragen“, bilanzierte Schmid, der stolz auf seine Truppe war. „Großes Lob an alle, jeder Spieler hat alles für das Team gegeben.“
HG Amberg:
Tor: Beyer, Raschke
Feld: Nachtman (10/4), Termer, Schaller je 6, Schräder 5, Streber 3, Strasser, Turner je 2, Pürckhauer 1 sowie Niec, Klee und Oursin.