Nachbericht HG Amberg Herren

Das hatten sich die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg komplett anders vorgestellt: Die Vilsstädter erwischten einen völlig gebrauchten Samstagnachmittag und verloren beim bis dahin noch Tabellenletzten TSV Winkelhaid mit 22:28(9:12).

Vor Wpochenfrist hatte die HG beim 35:33-Erfolg über den ESV 1927 Regensburg noch vieles richtig gemacht und sich damit Rang vier gesichert. Mit einer ähnlichen Leistung hätten die Gäste auch das Schlusslicht aus Mittelfranken in die Schranken verwiesen, doch die „unterirdisch spielenden“ (HG-Trainer Roland Schmid) Gäste mussten feststellen, dass sie in der höchsten Spielklasse des Bezirks am Optimum spielen müssen, um punkten zu können.

Davon war die HG an diesem Tag aber weit entfernt: In der Anfangsphase konnten die Oberpfälzer zwar beim 6:4 noch einen knappen Vorsprung behaupten, fortan gelang aber nicht mehr viel. Das Hauptproblem lag im Angriff, denn die bislang offensivstärkste Mannschaft des Zwölferfeldes hatte ungewohnt enorme Probleme, das Runde ins Eckige zu bringen. Winkelhaid, das vor dem Anpfiff in sechs Partien nur zwei Unentschieden einfahren konnte, hatte sich für das Heimspiel extrem viel vorgenommen und die 6:0-Abwehr samt Torhüter machte den Gästen über 60 Minuten das Leben schwer. Das schafften die Amberger an diesem Nachmittag aber auch selbst, denn nicht nur die „Wurfquote war einer BOL-Mannschaft unwürdig“ (Schmid), auch vier Patzer vom Siebenmeterpunkt und Gegentore in Überzahl komplettierten das unschöne Gesamtbild. Neun eigene Treffer in Durchgang eins waren mau, doch zumindest die Defensive war mit zwölf Gegentoren noch halbwegs in Ordnung.

 

Aber auch nach Wiederanpfiff präsentierte sich Winkelhaid kampf- und willensstärker. Die Gäste ließen sich die Spielweise des TSV aufzwingen und waren so nicht in der Lage, zündende eigene Ideen zu kreieren. Amberg verzeichnete zu viele Fehlwürfe und auch die wechselnden Abwehrformationen – 6:0, 5:0+1 und 4:0 +2 – konnten die Offensivmisere nicht kompensieren. So mussten die Amberger in einer Partie auf mäßigem Niveau eine „verdiente Niederlage quittieren, die mehr als bitter ist“, bilanzierte ein angefressener HG-Übungsleiter. „Den Tabellenletzten immer die Punkte zu schenken, ist zwar sehr sozial, bringt uns aber wieder mitten in den Abstiegskampf“, sagte Schmid Blick auf die völlig verrückt spielende Liga und nur drei Punkten Vorsprung auf die Teams unter dem roten Strich.

HG Amberg:

Tor: Feldbauer, Beyer

Feld: Termer 5, Schaller, Klee je 4, Streber 3, Nachtman 3/1, Pürckhauer 2, Niec 1 sowie Oursin, Schräder und Turner.