30 Minuten lang waren die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg am Sonntagabend auf dem Weg, das bislang so erfolgreiche Handballjahr 2016 mit einem Ausrufzeichen zu beenden. Eine 20:17-Pausenführung beim Landesliga-Absteiger TSV Neutraubling reichte jedoch nicht aus, da ab Mitte des zweiten Durchgangs die Zielwasservorräte aufgebraucht waren und auch die Abwehr dieser Bezeichnung zu selten gerecht wurde. So blieben die durchaus greifbaren Punkte bei der 30:36-Niederlage in Neutraubling.
Nach einem anfänglichen 2:4-Rückstand fanden die Vilsstädter immer besser in die Begegnung und überzeugten mit variablem Angriffsspiel und einer hohen Trefferquote. Mit dem Tor zum 6:5 führten fortan immer die Gäste. Neutraubling war zwar seinerseits immer brandgefährlich und stellte die HG-Deckung vor Probleme, schaffte aber nie den Ausgleich. Die Gäste waren offensiv nämlich noch einen Tick besser und hatten nach 30 Minuten sensationelle 20 Auswärtstore erzielt.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren, die im Falle einer Niederlage bedrohlich nahe an die Abstiegszone herangerutscht wären, mit Schaum vor dem Mund aus der Kabine. Zunächst hielten die Vilsstädter den wütenden Angriffen des TSV noch stand, da sie – angeführt von Benjamin Termer (zehn Feldtore) und Marek Nachtman (9/5) – ebenfalls ihre Chancen nutzten. Langsam ging die Trefferquote aber nach unten und Neutraubling nutzte das zum 25:25-Ausgleich nach rund 40 Minuten. In der Folgezeit war der bis dato so beeindruckende Offensiv-Flow der HG wie weggewischt: Der TSV-Keeper wurde in der kurzen Ecke berühmt geworfen und vom Kreis blieben vier freie Möglichkeiten durch Fehlwürfe oder Übertritte ungenutzt. Neutraubling traf weiter konstant, wurde aber auch mit zu wenig Gegenwehr konfrontiert: Bei der HG hätte man sich in dieser Phase mehr Emotionen bei den Spielern gewünscht, die zu passiv und zu wenig im Verbund agierten. Dazu blieben einige Akteure – trotz der allgemeinen Trefferflut – deutlich unter ihren Möglichkeiten. So konnte sich Neutraubling einen am Ende sogar recht deutlichen 36:30-Erfolg sichern, da Amberg das Scheibenschießen nur 45 der 60 Minuten mitspielen konnte. Damit endete das Handballjahr, das unterm Strich vor allem den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse des Bezirks Ostbayern gebracht hatte, mit einer Niederlage. Mit 10:8 Punkten steht die HG zwar weiter auf einem glänzend aussehenden vierten Platz in der BOL, doch den Spielern muss bewusst sein, dass für den Klassenerhalt wohl noch mindestens die gleiche Punktzahl eingefahren werden muss – und dazu muss sich das Team von Trainer Roland Schmid vor allem in der Abwehr wieder deutlich steigern, denn im Wettballern werden gerade auswärts die wenigsten Spiele gewonnen.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Beyer
Feld: Termer 10, Nachtman 9/5, Turner 3, Schaller, Strasser je 2, Schräder, Klee, Pürckhauer, Streber je 1 sowie Niec.