Die Bezirksoberliga-Damen der HG Amberg beendeten das Handballjahr 2016 auf dem ersten Platz der höchsten Spielklasse des Bezirks Ostbayern: Die Vilsstädterinnen (15:3) mussten sich in den bislang neun absolvierten Spielen der Saison2016/2017 nur ein einziges Mal geschlagen – und das ausgerechnet dem punktgleichen Verfolger TSV Röthenbach. Trotz der äußerst unglücklichen 24:25-Niederlage, bei der die Gastgeberinnen einen Zähler verdient gehabt hätten, am letzten Spieltag vor der Weihnachtspause können die Ambergerinnen sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf sein. Eine derartige Ausbeute war angesichts der Vorzeichen nicht zu erwarten: Die junge Mannschaft musste vor Saisonbeginn schließlich nicht nur die Wechsel von Goalgetterin Katja Deml zum Landesligisten TSV Winkelhaid und Torhüterin Kerstin Hübner zum HC Sulzbach (ebenfalls Landesliga)verkraften, auch Halblinks Julia Engel (Babypause), Corinna Engelbrecht (Studium) und Torhüterin Nicole Schobert (Standby), standen dem Team gar nicht oder nur selten zur Verfügung. Die vier Neuzugänge – Lisa Brossmann (Tor), Nina Hagerer (Halblinks) sowie die Allrounderinnen Selina Wrosch und Franziska Engler – konnten aber sehr schnell integriert werden und die gute Vorbereitung – alle Testspiele wurden gewonnen – sorgte für das nötige Selbstvertrauen. Die Mannschaft von HG-Trainer Martin Feldbauer, dem wie bereits in den Vorjahren Rico Winkelmann zur Seite steht, gewann die ersten sieben Saisonspiele und beeindruckte dabei vor allem in der Defensive: Erst in der achten Begegnung – beim 21:21 in Altdorf – kassierte die HG mehr als 20 Gegentore. „Mit der Defensive war ich insgesamt mehr als zufrieden. Schade, dass ausgerechnet im Spitzenspiel gegen Röthenbach dort ein paar Prozent gefehlt haben“, lautet Feldbauers Zwischenbilanz. So schade und ärgerlich die Niederlage gegen die Mittelfranken auch war, ein Beinbruch war sie nicht. Der HG-Übungsleiter hatte nicht umsonst einige Tage vor dem Anpfiff die von vielen Konkurrenten zugedachte Rolle abgelehnt und erklärt: „„Das Favoritengeplappere kann ich nicht mehr hören. Wir stehen zwar vorne, haben aber auch noch nicht gegen den Zweiten, Dritten und Vierten gespielt. Wir denken weiter von Spiel zu Spiel. Damit sind wir immer gut gefahren.“ Den Platz an der Sonne hat die HG weiterhin inne, doch der Rest der Saison dürfte noch einmal schwieriger für die junge Mannschaft werden: Amberg hat sechs neun Partien vor heimischer Kulisse ausgetragen und ist gerade in der Rückrunde hauptsächlich auswärts gefordert. Doch auch in fremder Halle (5:1 Punkte) konnte die Feldbauer-Truppe bislang überzeugen und deshalb braucht dem Vorjahresvierten nicht bange sein: „Unser Ziel vor Saisonbeginn war der frühzeitige Klassenerhalt. Den haben wir noch nicht erreicht und deshalb können wir ganz zufrieden, aber nicht satt sein. Sofern uns die Konkurrenz lässt, würden wir natürlich gerne weiterhin in der Spitzengruppe mitmischen.“ Bereits die nächsten beiden Spiele dürften Aufschluss darüber geben, ob die Ambergerinnen weiter im Titelrennen bleiben: Am 14. Januar gastiert der Tabellenvierte und Vorjahresvizemeister HSG Pyrbaum/Seligenporten (12:6 Punkte) in der GMG-Dreifachturnhalle, exakt eine Woche später reist die HG dann zum Derby zum Tabellendritten HSG Naabtal (12:6). Die Rückrunde beginnt dann am 28. Januar mit einem weiteren Derby, dem Kräftemessen mit dem HC Weiden (9., 6:12 Punkte).