Die Amberger Handballfans hatten das Ende der vierwöchigen Spielpause herbeigesehnt und wurden am Samstagabend in der GMG-Dreifachturnhalle Zeuge eines Spitzenspiels, das nicht nur auf dem Papier eines war. Am Ende einer „hochklassigen BOL-Partie“ (HG-Trainer Roland Schmid) trennte sich die HG Amberg leistungsgerecht von der SG Regensburg II mit einem 27:27(15:14)-Unentschieden.
Die Hausherren, angetrieben von Kapitän Tobias Streber und Spielmacher Marek Nachtman, lagen ab dem Spielstand von 5:4 in Führung. Die stabile und aggressive Abwehr der Vilsstädter stellte die Regensburger immer wieder vor Probleme. In der Offensive „wurden endlich mal wieder Auslösehandlungen konsequent durchgeführt“ (Schmid) und durch Shooter Bastian Schaller abgeschlossen. Die Gäste aus Regensburg, besetzt mit einigen Spielern mit höherklassiger Erfahrung, ließen sich aber nicht abschütteln und lagen beim 15:14-Halbzeitstand aus Amberger Sicht noch aussichtsreich im Rennen.
Als die Domstädter Anfang der zweiten Hälfte ihren besten Angreifer, Sebastian Heiligtag, besser ins Spiel brachten, ordnete HG-Trainer Schmid eine konsequente Manndeckung an. Die Maßnahme sollte sich auch auszahlen, obwohl Heiligtag sechs Tore aus dem Feld erzielte. Amberg konnte – obwohl die Mannschaft insgesamt acht Minuten länger in Unterzahl agierte – bis zur 58. Minute stets eine leichte Führung behaupten. Dann drohte die Partie zu kippen, doch gestützt auf eine guten Keeper Martin Feldbauer holte sich die HG das verdiente 27:27-Remis. „Nach 58 Minuten hätte ich ein Unentschieden als Punktverlust gewertet, nach 60 Minuten war es aber ein Punktgewinn und ein gerechtes Unentschieden“, bilanzierte Roland Schmid. Regensburg hatte bewiesen, dass die 14:4 Punkte im bisherigen Saisonverlauf kein Zufall waren und sicherte sich mit dem Zähler sogar die Tabellenführung, da der bisherige Klassenprimus Forchheim sein Heimspiel mit 28:29 gegen die HSG Nabburg/Schwarzenfeld verloren hatte. Insgesamt waren die Ergebnisse des Spieltags wieder ein Beleg für die verrückteste BOL-Saison aller Zeiten: Die Amberger rutschten – trotz eines Punktes gegen den neuen Tabellenführer – auf den fünften Rang ab. Vier Zähler Rückstand auf den Tabellenführer zeugen eigentlich von einer für einen Aufsteiger sehr guten Saison, allerdings sind es ebenfalls nur vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. „Deshalb wird es Samstag gegen die HSG Naabtal darauf ankommen, wieder auf den Punkt bereit zu sein, alles zu geben und 60 Minuten zu kämpfen“, blickte HG-Übungsleiter Schmid kurz nach dem Abpfiff bereits wieder voraus.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Raschke
Feld: Schaller 8, Nachtman 5/1, Klee 4, Termer 4/1, Streber, Pürckhauer je 2, Strasser, Turner je 1 sowie Kührlings und Schräder.