Am Samstag reiste die HG Amberg zum Tabellenführer der Handball-Bezirksoberliga HC Forchheim. Der Aufsteiger hatte sich ohne drei Stammkräfte im Vorfeld zwar nicht unbedingt einen Sieg ausgerechnet, aber einen Punkt hatte sich Trainer Roland Schmid „schon erträumt“. Am Ende festigten die Oberfranken aber mit einem klaren 41:30(17:15)-Erfolg ihre Spitzenposition, auch wenn die Kräfteverhältnisse bei weitem nicht so klar gelagert waren.
In der ersten Hälfte sah es aus Amberger Sicht nämlich wirklich gut aus. Bis zum Spielstand von 13:13 wechselte die Führung ständig mit ein oder zwei Toren zwischen den Kontrahenten hin und her. Die gut leitenden Schiedsrichter vom TSV Feucht taten ihr Übriges, dass es ein offenes und ansehnliches Spiel war. Forchheim setzte sich dann auf 15:13 ab und ab diesen Zeitpunkt liefen die Oberpfälzer einem Rückstand hinterher – so auch beim 15:17-Halbzeitstand aus Amberger Sicht.
Im zweiten Abschnitt blieb die HG weiter lange in Schlagdistanz und bis zur 48. Minute beim Stand von 29:26 war auch noch alles drin. Zwischen der 49. und 53. Spielminute erhöhten die Gastgeber auf 33:29 und vier Tore Rückstand erforderten einen Kraftakt. Ab diesem Zeitpunkt brachen bei den Ambergern aber alle Dämme. Durch Wurfpech, taktische Undiszipliniertheiten und Kräfteverschleiß lud man den Tabellenführer zu überfallartigen Schnellangriffen ein, denen „absolut keine Gegenwehr mehr folgte“ (HG-Trainer Schmid). Die intensive Partie hatte offenbar zu viel Energie gekostet und die Vilsstädter steckten komplett auf. Hervorzuheben war einzig Lucas Kührlings, der nach langer Verletzungspause erstmals größere Einsatzzeiten bekam und sich selbst mit zwei herrlichen Toren belohnte.
„Eine Niederlage mit vier bis fünf Toren wäre nach dem Verlauf der zweiten Hälfte ein annehmbares Ergebnis gewesen, so aber zeichnen die blanken Zahlen ein desaströses Bild, das aber nur die halbe Wahrheit ist“, bilanzierte der HG-Übungsleiter. „Bis zur 48. Minute muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Es war eine tolle Teamleistung bis dahin. „Was ab der 53. Minute passierte, ist nicht akzeptabel und widerspricht jeglicher Vorstellung von Einsatz und Kampf“, so Schmid. Da – wie in dieser besonderen Tabellenkonstellation fast unvermeidlich – die Hälfte der Amberger Mitkonkurrenten im Abstiegskampf punkten konnten, ist die HG näher an die Abstiegsplätze herangerückt und hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Tabellenplatz zehn.
HG Amberg
Tor: Beyer
Feld: Nachtman 7/5, Pürckhauer, Termer je 5, Turner 4, Klee 3, Kührlings, Strasser, Streber je 2 sowie Niec, Oursin und Krieg.