Am Ende war alle Hoffnung vergebens und die Handballer der HG Amberg müssen den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten. Dies bedeutet gleichzeitig auch den Zwangsabstieg der HG-Reserve, die den Klassenerhalt sportlich geschafft hatte, in die Handball-Bezirksklasse.
Der Handballgott war wahrlich nicht auf Seiten der Vilsstädter, denn in der Landesliga Nord reichte der sensationelle Schlussspurt des TV Erlangen-Bruck II mit 12:0 Punkten in den letzten sechs Saisonspielen nicht aus. Die Ergebnisse aus den anderen Hallen sorgten dafür, dass die Mittelfranken auf Rang elf verbleiben mussten. Die Bayernliga-Reserve durfte trotz dieser Platzierung an keiner Relegation teilnehmen, da die Südstaffel der Landesliga – bedingt durch eine erhöhte Aufnahme von Mannschaften aus der Vorsaison – mit 15 Teams eine Mannschaft zu viel aufwies und deshalb ein verschärfter Abstieg galt. Dieser verhinderte eine Relegation der Viertletzten der beiden Staffeln.
Da alle höherklassigen Mannschaften gemeldet hatten und es – im Gegensatz zum Vorjahr – keinerlei Mannschaftsrückzüge gab, musste Erlangen-Bruck II in die Bezirksoberliga Ostbayern absteigen. Dadurch erhöhte sich dort ebenfalls die Anzahl der Absteiger und es traf die zehntplatzierte HG Amberg. Wie in der Landesliga gab es auch in der höchsten Spielklasse des Bezirks einen komplett verrückten Saisonverlauf und der HG wurde – trotz einer für einen Aufsteiger auf den ersten Blick respektablen Ausbeute von 19:25 Punkten – neben merkwürdigen Ergebnissen aus anderen Hallen letztendlich die eklatante Auswärtsschwäche zum Verhängnis: Nur ein Sieg aus elf Partien war nicht nur in der Endabrechnung, sondern gerade auch angesichts der Qualität im Kader zu wenig. Der ehemalige Trainer Roland Schmid: „Ich persönlich bin sehr enttäuscht vom Saisonverlauf und dem Endergebnis. Das Potenzial des Teams wurde zu selten – wie etwa beim Heimsieg gegen Meister Forchheim – abgerufen.“ Drei Niederlagen gegen den zum jeweiligen Zeitpunkt Tabellenletzten und gleich eine Reihe von Halbzeitführungen in Auswärtsspielen wie in Neutraubling, Regensburg oder Erlangen/Niederlindach, die allesamt nicht in etwas Zählbares umgemünzt werden konnten, waren aus Sicht des Übungsleiters das Hauptmanko. Doch es gab – neben dem sehr guten Zuschauerbesuch in der GMG-Dreifachturnhalle – auch Positives. Schmid: „Mehrere junge Spieler haben durch Trainingsfleiß und die Bereitschaft, sich zu entwickeln einen großen Schritt nach vorne gemacht.“ Darauf wollen auch die HG-Verantwortlichen auf- und weitere junge Leute aus der Jugend und der Reserve einbauen. „Wir benötigen für unsere Talente einen Handballlehrer und deswegen haben wir uns für Roman Will als neuen Trainer entschieden“, begründet HG-Vorsitzender Frank „Olli“ Mitschke die Wahl des neuen Übungsleiters. Der Pilsener ist ein alter Bekannter an der Vilsstadt und war bereits von Juni 2012 bis Februar 2014 Trainer der ersten Herrenmannschaft der Amberger Handballgemeinschaft. Der Handballverrückte wird parallel auch weiterhin die Damenmannschaft des HV Oberviechtach betreuen. Mitschke: „Roman Will steht für große Erfahrung und ein exzellentes Training. Wir freuen uns, dass er wieder an Bord ist.“ Das erklärte Ziel der HG, die diese Woche wie bereits 2015 erneut in die ungeliebte Weststaffel der Bezirksliga eingegliedert wurde, ist es, eine von einigen Routiniers geführte ambitionierte junge Mannschaft aufzubieten. Im Zehnerfeld stehen neben Mitabsteiger HC Erklangen III, der Landkreisrivale SV 08 Auerbach II, der HC Hersbruck, der TV Erlangen-Bruck III, die HSG Erlangen/Niederlindach II, die TS Herzogenaurach II, die HG Eckental, der SV Buckenhofen II und die SG DDK Erlangen/Baiersdorf.