Das war knapp: Die erste Männermannschaft verpasste am Samstagabend im Spitzenspiel der Handball-Bezirksliga sehr unglücklich etwas Zählbares und musste sich auf eigenem Parkett dem HC Erlangen III mit 27:28(12:13) geschlagen geben. Die Entscheidung für die Mittelfranken fiel dabei 19 Sekunden vor der Schlusssirene.
Das Duell der beiden Absteiger aus der Bezirksoberliga war nicht nur auf dem Papier das erwartete Spitzenspiel. Erlangen hatte viele Akteure aus der Jugend-Bundesliga sowie den mit höherklassiger Erfahrung ausgestatteten Rechtsaußen Marwin Wunder mit in die Vilsstadt gebracht. Die favorisierte Drittliga-Reserve, die unbedingt wieder aufsteigen soll, stellte die Hausherren mit ihrer kompromisslosen Abwehr vor Probleme. Nach etwas über neun Minuten führte Erlangen mit 4:1. In der Folgezeit fanden die Amberger, gestützt auf einen phänomenal parierenden Keeper Martin Feldbauer, besser in die Partie. Die HG zeigte klug – geführt von Regisseur Marek Nachtman, der auch als Vollstrecker glänzte – schnörkellosen Handball und kämpfte sich auf den 12:13-Pausenstand heran.
Nach dem Seitenwechsel waren zunächst wieder die technisch versierten Gäste am Drücker. Doch die ebenfalls sehr junge Amberger Mannschaft kämpfte verbissen. In der 44. Minute gelang Kreisläufer Philipp Lulla der erste Ausgleich nach dem 0:0. Nun wogte die Partie, die HG-Teamkoordinator als „sehr gutes Handballspiel“ bezeichnete, hin und her. Nach einem Doppelpack des A-Jugendlichen Paul Rössle ging die HG in der 51. Minute sogar erstmals mit 23:22 in Führung. Doch der HC konterte direkt und war in der Schlussphase die glücklichere Mannschaft. Amberg ließ wenige Minuten vor dem Ende den dritten Siebenmeter der Partie liegen und auch weitere Hochkaräter blieben ungenutzt. So gelang dem überragenden Linkshänder Wunder wenige Sekunden vor dem Abpfiff der Siegtreffer für Erlangen. Die knappe Niederlage war natürlich schade, denn die HG hatte eine tolle Leistung gezeigt und die pfeilschnellen Gäste sogar unter 30 Toren gehalten. Ein Punkt wäre allemal verdient gewesen, doch leider belohnte sich die Mannschaft unter anderem vom Siebenmeterpunkt nicht für ihren Einsatz. Doch auch wenn es hauchdünn nicht gereicht hat, machte der couragierte Auftritt Spaß und das neu formierte Team hat bewiesen, dass es auch mit dem Meisterschaftsfavoriten gut mithalten kann.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Wismeth
Feld: Nachtman 8/1, Oursin 5, Zilak 5/1, Rössle 4, Kührlings 3, Lulla 1, Sammet 1/1 sowie M. Schaller, Maiwald, Andersch und Turner.