Am Ende hatte das Landkreisderby zwischen dem SV 08 Auerbach II und der HG Amberg am Sonntagnachmittag die viel zitierten eigenen Gesetze: Die gastgebende Landesliga-Reserve sicherte sich beim 26:25(12:15)-Erfolg über den Tabellendritten der Handball-Bezirksliga West etwas überraschend beide Punkte.
Vor dem Anpfiff war die Favoritenrolle klar verteilt, denn Auerbach (2:6 Punkte) war deutlich schwächer in die Saison gestartet als der BOL-Absteiger aus der Vilsstadt (8:4). Doch davon war von Beginn an erst einmal überhaupt nichts zu sehen: Die Hausherren fanden super in die Partie und führten nach weniger als fünf Minuten bereits mit 5:2. Der Motor der Amberger, die nahezu in Bestbesetzung antreten konnten, kam erst langsam ins Laufen. Nach einem Dreierpack von David Zilak, Maxi Schaller und Sean Turner konnte die HG dann zum 7:7 ausgleichen. In der Folgezeit verlagerten sich die Kräfteverhältnisse dann immer ein wenig mehr in Richtung der Gäste, die kurz vor der Pause mit 15:11 in Front lagen. Ein vergebener Strafwurf und ein Treffer von Auerbachs Korbinian Edtbauer sorgten dann für den 12:15-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel lagen die Vilsstädter zunächst weiter in Front, doch der Spielfluss ging mehr und mehr verloren. HG-Teamkoordinator Roman Will musste zusehen, wie die HG häufig zu früh abschloss und sich dabei zu viele Fehlwürfe leistete. Auerbach nutzte die Ballgewinne mitunter zu einfachen Toren und ein Dreierpack von Sebastian Raß machte aus einem 20:21 aus Auerbacher Sicht eine 23:21-Führung. Der unerwaretet und unnötige Rückstand ließ die Gäste noch hektischer werden. „Wir haben zu undiszipliniert gespielt. Das war nicht das, was wir können und auch trainieren“, ärgerte sich Will über zu viele Einzelaktionen und zu wenig gebundenes Spiel. Auerbach zog so sieben Minuten vor Schluss auf 25:21 davon. Die Amberger bäumten sich noch einmal auf und 84 Sekunden vor der Schlusssirene verkürzte HG-Regisseur Marek Nachtman per Strafwurf auf 25:26. Das sollte as aber mit den Toren in diesem Derby gewesen sein und Auerbach sicherte sich so einen knappen, aber nicht unverdienten 26:25-Erfolg. Roman Will: „Wir waren nicht schlechter, aber wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht und uns die Niederlage selbst eingebrockt. Mit der Leistung im Angriff war über weite Strecken überhaupt nicht zufrieden.“ Die Vorstellung sei ein Rückschritt für das junge Team gewesen, das aus diesen Fehlern lernen müsse.
Es spielten:
SV 08 Auerbach II:
- Edtbauer 7/3, Raß, Schwemmer je 5, Hein, G. Folkenorn je 3, Küfner, Süssner, Ziegler je 1 sowie Reger, Wüst, Friedl und Herrmann.
HG Amberg:
Nachtman 8/4, Zilak 4, Lulla 4/2, Oursin 3, M. Schaller, Kührlings je 2, Rössle, Turner je 1 sowie Andersch, Strohbach, Klann, Feldbauer und Wismeth.