Die erste Damenmannschaft der HG Amberg setzte am Samstag in der Handball-Bezirksoberliga ein Ausrufezeichen: Die Vilsstädterinnen brachten im Derby die noch unbesiegte SG Naabtal an den Rand einer Niederlage und sicherten sich ein 19:19(9:9)-Unentschieden.
Die Spielgemeinschaft aus dem HC 97 Städtedreieck, dem TSV Schwandorf und freundlicher Unterstützung des TV Wackersdorf war bereits in der Vergangenheit eine Art Angstgegner der Ambergerinnen: Meist hatte die HG knappe Niederlagen quittieren müssen. Vor der Saison hatte sich der Vorjahresvize unter anderem mit Halblinks Kerstin Schmid und der ehemaligen Amberger Torhüterin Claudia Frankerl verstärken können und damit noch einmal für das Titelrennen aufgerüstet. Der gläzende Saisonstart der Gäste mit 15:1 Punkten hatte die Favoritenstellung klar geregelt, doch die Gastgeberinnen schienen davon nichts wissen zu wollen: Die HG legte – gestützt auf eine glänzende Abwehr und in Bezug auf die am Ende recht torarme Partie – los wie die Feuerwehr und führten nach knapp acht Minuten mit 4:1. Die Defensive vor der glänzenden Torhüterin Lisa Brossmann gestattete den sonst so offesivstarken Gästen nur zwei Treffer in der Anfangsviertelstunde und zwang SG-Trainer Deml zur Auszeit. Aber auch nach der Unterbrechung hätte die HG den Vorsprung ausbauen können, doch drei vergebene Siebenmeter in Serie brachten Naabtal zurrück ins Spiel. „Wir haben insgesamt wieder füf von sieben Strafwürfen vergeben“, stöhnte Wirth. „Ich weiß da langsam nicht mehr, was ich sagen oder trainieren soll.“ Der Übungsleiter beklagte zudem einige unnötige Ballverluste, sodass die Gäste, die in dieser Phase zudem von einer Zeitstrafe gegen Nina Hagerer profitierten, durch drei unbeantwortete Tore tatsächlich noch zum 9:9-Halbzeitstand ausgleichen konnten.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie umkämpft und meist lag Naabtal leicht in Front. Die Gäste verpassten aber in der 53. Minute beim Stand von 15:17 die mögliche Vorentscheidung, als sie ihrerseits zwei Strafwürfe vergaben. Ein Doppelpack der erneut bärenstarken Anja Hirschmann, die mit neun Treffern mit Abstand beste Werferin der Bgegnung war, brachte die HG dann in der 58. Minute mit 18:17 in Front. In der dramatischen Schlussphase brach dann Youngster Pia Ludwig den Bann und versenkte einen Siebenmeter zum 19:18, den Naabtal durch Linkshänderin Corina Schießl allerdings noch zum 19:19-Unentschieden egalisieren konnte. HG-Trainer Wirth war stolz auf sein Team, das dem Titelkandidaten mindestens ebenbürtig war und wieder einmal große Moral und Willensstärke gezeigt hatte. „Das Unentschieden war leistungsgerecht, denn beide Teams hätten gewinnen können“, lautete Wirths Fazit.
HG Amberg:
Tor: Brossmann
Feld: Hirschmann 9/1, Frisch, Maget, Selina Wrosch je 2, Behringer, Engelbrecht, Lösch je 1, Ludwig 1/1 sowie Baltz, Beer, Hagerer und Karl.