(aro). Zwei Spielhälften, zwei völlig unterschiedliche Gesichter, eine blütenweiße Weste: Die Handballer der HG Amberg erlebten im Spitzenspiel gegen den HC Hersbruck ein Wechselbad der Gefühle – mit dem optimalen Ende. Der hart erarbeitete 32:26(14:17)-Erfolg bedeutete die Tabellenführung in der West-Staffel der Handball-Bezirksliga.
Das Duell der einzig beiden noch verlustpunktfreien Teams hatte für eine beeindruckende Kulisse in der GMG-Dreifachturnhalle gesorgt. Die Zuschauer erlebten in den ersten beiden Minuten bereits zwei Zeitstrafen gegen die Amberger und die Mitelfranken nutzten dies zu einer 3:0-Führung. Alle drei Treffer hatte HC-Goalgetter Marco Schmidt erzielt, der am Ende mit elf Buden auch bester Werfer der Partie war. Die Amberger hatten erhebliche Schwierigkeiten, in die Begegnung zu finden. Der Ball lief nicht besonders gut im Angriff, die eigene Deckung war zu passiv und das Torhüterduell ging im ersten Abschnitt klar an die Gäste. Der 2:7-Rückstand nach neun Minuten zwang HG-Coach Roman Will zu einer Auszeit: In der Folgezeit lief es dann auch besser und angeführt vom bärenstarken Rechtsaußen Lucas Kührlings kam die HG in den nächsten Spielminuten auf 8:10 heran. Das verletzungsbedingte Ausscheiden von Routinier Max Schobert führte dann aber wieder zu einem Bruch und Amberg lag zur Pause verdient mit 14:17 in Rückstand.
Nach Wiederanpfiff starteten die Hausherren gut. Spielmacher Marek Nachtman hatte auch im vierten Spiel in Serie keinen Fehlwurf vom Siebenmeterpunkt und sorgte mit zwei Strafwürfen für das 18:18, Youngster Alexander Franz sorgte kurz danach für die erste HG-Führung. Den Gästen entglitt die Partie mehr und mehr und der HC schwächte sich zusätzlich mit Zeitstrafen. Ambergs Keeper Christian Wismeth fand zum richtigen Zeitpunkt seine Form und war nun ein wichtiger Rückhalt, während das Hersbrucker Gespann kaum mehr eine Hand an den Ball brachte. Drei Kührlings-Treffer in Serie brachten die HG bereits nach 51 Minuten vorentscheidend mit 28:22 in Front. Diesen Vorsprung brachte das Heimteam beim 32:26 auch über die Ziellinie und wurde vom Publikum für die Leistungsexplosion nach der Pause gefeiert. HG-Coach Roman Will war entsprechend erleichtert: „Ich bin stolz auf die Jungs. In der ersten Hälfte lief alles gegen uns, aber die zweite Hälfte haben wir gegen ein ungeschlagenes Team mit neun Toren gewonnen.“
HG Amberg:
Tor: Wismeth, Raschke
Feld: Kührlings 9, Zilak 7, Nachtman 7/6, Franz 6, Andersch, Schobert, Turner je 1 sowie Sammet, Kistenpfennig und Lulla.