(aro). Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze, aber sie werden in der Regel in der Abwehr entschieden. Diese Erfahrung musste die HG Amberg am Sonntagvormittag in der Handball-Bezirksliga bei der SG Auerbach/Pegnitz machen. Die Vilsstädter verloren bei der 28:32(15:15)-Niederlage ihre bislang blütenweiße Weste und das junge Team gewann eine schmerzliche Erfahrung.
HG-Coach Roman Will hatte vor dem Spiel und der ungeliebten Anwurfzeit gewarnt, auch im Wissen, das ihm mit Max Schobert und Sean Turner zwei wichtige Stützen in der Abwehr fehlen würden. Die Gäste starteten dann auch miserabel in die Partie und lagen nach nur etwas mehr als zwei Minuten bereits mit 0:3 in Rückstand. Mit viel Engagement kämpften sich die Amberger in die Partie, doch der Handballlehrer aus Pilsen bemängelte trotz der erfolgreichen Aufholjagd „zu viele Einfache Fehler, die aus Übermotivation und Hektik entstanden“. Dem starken Paul Rössle, der sieben Feldtore erzielte, gelang nach 23 Minuten beim 14:13 der Führungstreffer für seine Farben und Spielmacher Marek Nachtman erhöhte wenig später auf 15:13. Die Landesliga-Reserve schlug aber zurück und ein Doppelschlag bedeutete das 15:15 zur Pause.
Nach Wiederanpfiff lagen die Gäste meist knapp in Front, aber ab der 48. Minute lief auf einmal gar nichts mehr zusammen. Die Spieler agierten in Angriff und Abwehr zu undiszipliniert: Unvorbereiteten Würfe und Fehler im Ballvortrag kombiniert mit zu vielen Zeitstrafen in der Deckung brachten die „Mission Auswärtssieg“ zum Scheitern. „Zehn Zeitstrafen waren einfach zu viel, wir haben insgesamt nicht gut in der Abwehr gespielt“, haderte Will. Der „kollektive Blackout“ (Will) führte zu einem 26:31-Rückstand und die Amberger konnten am Ende nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Auerbach/Pegnitz gewann so verdient mit 32:29. „Meine Jungs haben heute hoffentlich viel gelernt. Die Mannschaft hat gesehen, dass es ohne Ordnung und Disziplin nichts zu gewinnen gibt. Da hat insgesamt einfach die Routine gefehlt“, lautete das Fazit von Coach Will.
HG Amberg:
Tor: Wismeth, Raschke
Feld: Rössle 7, Nachtman 5/1, Lulla 4, Kistenpfennig 3, Zilak 3/1, Andersch, Franz je 2, Kührlings, M. Sammet je 1 sowie Maiwald und Schaller.