Amberg.Die Erleichterung und der Jubel waren nach dem hart erkämpften 25:20-Erfolg der HG Amberg über die HG Eckental am Samstag riesig: Die Mannschaft von Trainer Roman Will war schon vor dem Anwurf des Spitzenspiels der Handball-Bezirksliga West gehörig unter Druck gestanden. Konkurrent SG Auerbach/Pegnitz II hatte sein Spiel gegen Röthenbach bereits gewonnen und deshalb zählte für die Vilsstädter nur ein Sieg: Zunächst einmal, um den Relegationsplatz zwei zu sichern und dabei gleichzeitig auf einen unwahrscheinlichen Ausrutscher von Spitzenreiter Buckenhofen zu hoffen.
Ein katastrophaler Start in die Partie, verbunden mit einem 1:6-Rückstand, machte die ohnehin schon nicht kleine Hürde Eckental noch höher. Erst sieben Minuten vor Ultimo gelang den unermüdlich kämpfenden Ambergern nach Dauerrückstand der 19:19-Ausgleich. In den Schlussminuten lief dann alles für die Oberpfälzer, die am Ende sogar noch mit fünf Toren Unterschied gewannen.
Die Hausaufgaben waren erledigt, aber Buckenhofen hatte sich zeitgleich im Stadtderby beim HC Forchheim II nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und sich so den Direktaufstieg in der Bezirksoberliga gesichert.
Punkte am Grünen Tisch
Über Rang zwei, der zu Relegationsspielen um den dritten Aufstiegsplatz in die Bezirksoberliga gegen den Tabellenzweiten der Ost-Staffel berechtigt, war aber noch nicht entschieden. Amberg musste noch auf einen Nachholtermin gegen das bereits dreimal vom Gegner abgesagte Nachholspiel in Röthenbach warten. Die „unendliche Geschichte“ nahm am Mittwoch nun ein Ende – und Amberg wurden die beiden Punkte am Grünen Tisch zugesprochen. Damit ist die HG nun offiziell Vizemeister der West-Staffel und kann sich nun vier Wochen auf die Relegation am 4. und 5. Mai, die in Hin- und Rückspiel im Europacup-Modus ausgetragen wird, vorbereiten.
Der Gegner wird allerdings auch erst im Nachsitzen ermittelt und auch hier ist für mächtig Spannung gesorgt: Der Tabellendritte Obertraubling trifft am kommenden Samstag im Nachholspiel auf den ATSV Kelheim, für den es noch um den Klassenerhalt geht. Siegt Obetraubling, dann sind sie Meister und BOL-Direktaufsteiger. Bei Unentschieden oder Niederlage gehen die Plätze eins und zwei an den FC Neunburg vorm Wald und den HV Oberviechtach. HG-Vorsitzender Frank Mitschke: „Es ist natürlich schade, dass wir in der Rückrunde zwei Partien mit einem Treffer verloren und so hauchdünn den Direktaufstieg verpasst haben. Das war aber auch den Verletzungen von Leistungsträgern und der Unerfahrenheit unserer jungen Mannschaft geschuldet.“ Mitschke wertet die Spielzeit und das Erreichen des zweiten Platzes dennoch als großen Erfolg. Gerade die A-Jugendlichen hätten sich laut Mitschke im Saisonverlauf fantastisch entwickelt – ein Verdienst von Trainer Roman Will und auch A-Jugend-Coach Christof Heiduk.
Dem emotionalen Handballlehrer aus Pilsen waren schon am Samstag Freudentränen die Wange runter gelaufen: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs“, sagte Will, der hofft, dass die beiden verletzt vom Feld gehumpelten Leistungsträger David Zilak und Lucas Kührlings in der Relegation einsatzbereit sein werden.
Hoffen auf besseres Ende
Jeder Amberger Handballfan hofft, dass die Relegation dieses Mal ein besseres Ende nimmt als im Mai 2012: Damals mussten die Vilsstädter trotz eines 36:23-Erfolgs über den TV Immenstadt aus der Landesliga absteigen, da das Hinspielergebnis von 13:32 nicht mehr ganz gedreht werden konnte. Knapp sieben Jahre später soll es anders laufen und diesmal wäre das Erreichen der höchsten Spielklasse des Bezirks Ostbayern sogar gewünscht. (aro)