(aro). Eine Hälfte lang durften die Bezirksoberliga-Handballer von der Sensation träumen, in der Endabrechnung mussten sie sich dem Titelkandidaten ESV 1927 Regensburg am Sonntagabend dann doch deutlich mit 16:25(8:9) geschlagen geben. Die Ausgangslage vor dem Anpfiff war klar: Die Vilsstädter hatten nach ihrem Auftaktsieg gegen Mitaufsteiger Buckenhofen Selbstvertrauen getankt und nichts zu verlieren. Der Vorjahresvizemeister aus Regensburg stand nach der Auftaktniederlage in Forchheim dagegen richtig unter Druck. Mit einer guten Defensivleistung – Torhüter Dominik Raschke konnte dazu einige Hochkaräter der „Eisenbahner“ vereiteln – machten die Gäste dem Favoriten aus der Bezirkshauptstadt zu Beginn das Leben richtig schwer. Auch im Angriff agierte die HG couragiert und sicherte sich so nach knapp 15 Minuten eine überraschende 6:4-Führung. In der Folgezeit verpassten es die Amberger aber, konsequenter zu agieren und eine eigentlich fällige Halbzeitführung mit in die Kabine zu nehmen. Regensburg zog mit dem knappen 9:8-Vorsprung zur Pause den Kopf noch einmal aus der Schlinge.
Nach dem Seitenwechsel hatte die Gäste dann der Mut verlassen. Die Angreifer scheiterten immer wieder am bärenstarken ESV-Keeper Maxi Miersch, der zudem seine Vorderleute mit zahlreichen, mitunter spektakulären Konterpässen fütterte. Diese vielen einfachen Gegentore brachen den Ambergern das Genick und die lange Zeit ausgeglichene Partie glitt der Mannschaft von Trainer Roman Will aus den Händen. Den Ambergern fehlten an diesem Abend die einfachen Treffer aus Gegenstößen komplett und auch von den Flügeln kamen nicht die gewohnten Treffer. „Ohne diese Tore kannst Du nicht gewinnen.“ Einige der vielen jungen HG-Spieler waren einfach auch noch zu grün hinter den Ohren und mussten Lehrgeld bezahlen. Zudem brachte die HG-Deckung ESV-Wirbelwind Matteo groß (12 Tore) nicht mehr unter Kontrolle, dem nach Wiederanpfiff alles gelang. Die Bestnote im Amberger Team verdiente sich David Zilak, der als einziger Angreifer ESV-Keeper Miersch auf der Rolle hatte und zehn Treffer markierte. „Schade, dass wir aus der ersten Hälfte nicht mehr gemacht haben“, resümierte Betreuer Markus Hartleb, der eine faire Partie mit einem souveränen Schiedsrichtergespann Fritz Prenißl/Albert Späth gesehen hatte. Aufgrund des Rückzugs der SG Naabtal sind die Amberger am kommenden Wochenende spielfrei, sodass mehr Zeit bleibt, sich auf das schwere Auswärtsspiel in Forchheim vorzubereiten. Dort müssen die Amberger deutlich mehr Tore werfen, um bestehen zu können. An der guten Defensivleistung kann sich die Will-Truppe aber aufrichten.
HG Amberg:
Tor: Raschke, Kiener
Feld: Zilak 10/3, Turner 2, Andersch, Lulla, Franz je 1, Nachtman 1/1 sowie Kührlings, Wurm, Sammet, J. Schaller, Kistenpfennig und Graf.