(aro). Die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg haben am Samstag erstmalig in der noch jungen Saison 2019/2020 kein freies Wochenende nach einem Spiel und bestreiten gegen den SV Obertraubling auch die zweite Partie in eigener Halle in Folge. Das Duell mit dem Mitaufsteiger aus dem Landkreis Regensburg ist für beide Kontrahenten absolut richtungweisend: Die Amberger könnten im Falle eines Sieges einen Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt deutlich distanzieren, die Obertraublinger wären nach fünf Niederlagen mit einem Zweier endlich richtig in der höchsten Spielklasse des Bezirks Ostbayern angekommen.
Die HG belegt mit 4:4 Punkten derzeit einen guten sechsten Platz im Elferfeld, die Gäste sind aktuell im Besitz der roten Laterne. Wer angesichts dieser Konstellation von einer eindeutigen Angelegenheit ausgeht, liegt falsch: Obertraubling hat sich immer näher an einen Erfolg herangepirscht und stand bei der 26:28-Niederlage gegen Forchheim kurz vor dem ersten Punktgewinn. Für die Amberger wäre es fatal, die Gäste zu unterschätzen, denn das junge Team, das zwei Wochen vor Saisonbeginn den Rücktritt von Erfolgscoach Dennis Arnold aus privaten Gründen verkraften musste, hat durchaus Potenzial. Die Stärken der von Urgestein Rainer Sinn und Najeh Bouzgarrou interimsmäßig betreuten Obertraublinger liegen eindeutig in der Offensive: Mit Matthias Papert, aktuell auf Rang drei der BOL-Torschützenliste, und Sebstian Wesp stehen gleich zwei Akteure im Kader, die durchschnittlich über sechs Treffer pro Begegnung erzielen. Mit den Zwillingen Maximilian und Alexander Schamper sind weitere torgefährliche Akteure im Aufgebot.
Für die HG wird es darum gehen, im Gegensatz zu der Heimniederlage gegen Erlangen-Bruck III am vergangenen Samstag wieder effektiver in der Offensive zu agieren: Die Ballverluste und technischen Fehler haben auch die bislang recht solide agierende Abwehr häufig in die Bredouille gebracht. Auch in Sachen Entschlossenheit in den Zweikämpfen konnten die vielen jungen Spieler im Amberger Kader von den Routiniers aus Bruck lernen. Gegen Obertraubling muss alles passen: „Das ist ein Muss-Spiel für uns“, beschreibt Trainer Roman Will die Konstellation. „In eigener Halle müssen wir gegen Mitkonkurrenten die Punkte holen.“ Der Handballlehrer aus Pilsen hofft auf die nötige Unterstützung der Amberger Zuschauer, denn die Vier-Punkte-Partie gegen Obertraubling ist das wichtigste Heimspiel der Hinrunde – und nicht die Derbies gegen Auerbach/Pegnitz am 23. November und den HC Sulzbach am 14. Dezember. Die prestigeträchtigen Landkreisduelle würden in jedem Fall noch mehr Spaß machen, wenn die Amberger ihre Hausaufgaben gegen den Mitaufsteiger gemacht hätten und befreit aufspielen könnten. Anwurf ist um 19 Uhr in der GMG-Dreifachturnhalle.
Voraussichtliche Aufstellung:
Tor: Kiener, Raschke
Feld: Andersch, Kührlings, Nachtman, Zilak, J. Schaller, Lulla, Rössle, Kistenpfennig, Franz, Wurm, Sammet und Turner.