(aro). Im erst fünften Spiel machten die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt. Gegen den Mitaufsteiger SV Obertraubling gewannen die Vilsstädter hauchdünn mit 34:33(16:16) und distanzierten damit einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. „Lieber schlecht spielen und gewinnen als schön spielen und verlieren“, fasste Betreuer Markus Hartleb den aus seiner Sicht glücklichen Sieg zusammen. Trotz einer schnellen 3:1-Führung hatten die Amberger keine Sicherheit in der von Trainer Roman Will im Vorfeld als „Muss-Spiel“ bezeichneten Partie gefunden.
Gerade mit der Deckung konnten die Verantwortlichen nicht zufrieden sein: „Obertraubling hat einen unorthodoxen, aber effektiven Handball gespielt. Das Dauerkreuzen im Rückraum und das Kreisläuferspiel hat unserer Abwehr das Leben schwer gemacht“, sagte Hartleb. In der Offensive spielten sich die Amberger gegen das Schlusslicht (0:10 Punkte) viele gute Möglichkeiten heraus, die Verwertung war aber längst nicht immer ideal. Einige vergebene Hochkaräter sorgten kurz vor dem Pausenpfiff des souveränen Chamer Schiedsrichtergespanns Prenißl/Späth sogar dafür, dass aus dem knappen Vorsprung ein 15:16-Rückstand wurde. Ein Siebenmetertreffer von Marek Nachtman bedeutete dann zumindest das Remis zur Halbzeit und die Ausgangslage war identisch mit der vor dem Anpfiff der Vier-Punkte-Begegnung.
Nach Wiederanpfiff wogte die Partie hin und her: Die Amberger Abwehr blieb anfällig und wurde häufig durch die schnelle Mitte oder per zweiter Welle von Obertraubling ausgehebelt. Trotzdem konnten die Hausherren in der 47. Minute durch David Zilak und Philipp Lulla erstmals seit langer Zeit mit zwei Treffern (27:25) in Führung gehen.
Mit Julian Schaller (zehn Feldtore) und Marek Nachtman (9/4) hatten die Amberger zwei sehr treffsichere Angreifer in ihren Reihen, die allerdings auch von weiteren sieben Torschützen flankiert wurden. 91 Sekunden vor dem Ende nahm Coach Will die Auszeit und das Besprochene führte zum 34:32 durch Nachtman 72 Sekunden vor Ultimo. Das war aber noch nicht die Vorentscheidung, denn Obertraublings bester Akteur. Matthias Papert (12/3), stellte nur wenige Sekunden später per Strafwurf den Anschlusstreffer her. Nun musste die HG noch eine Zeitstrafe gegen Sebastian Kistenpfennig verkraften, rettete den 34:33-Sieg aber über die Ziellinie. Die Erleichterung war dementsprechend groß und der Sieg bedeutete das Vorrücken auf den fünften Tabellenplatz. Diese Momentaufnahme dürfen die Spieler genießen, aber die Partie hat auch gezeigt, dass jeder Sieg in der BOL ein ganz hartes Stück Arbeit ist. „Hauptsache gewonnen“, atmete Betreuer Markus Hartleb tief durch. „Der Sieg war immens wichtig, aber wir müssen uns in der Deckung steigern, wenn weitere dazukommen sollen.“
HG Amberg:
Tor: Raschke
Feld: J. Schaller 10, Nachtman 9/4, Kührlings, Turner je 3, Franz, Lulla, Rössle je 2, Zilak 2/1, Andersch 1 sowie Kistenpfennig, Sammet und Lehmeier.