19 Jahre hatten die Handball-Fans im Landkreis Amberg-Sulzbach auf ein Punktspiel zwischen den 1. Herrenmannschaften aus Amberg und Auerbach warten müssen: Am Samstagabend kreuzten nun die HG Amberg und die SG Auerbach/Pegnitz die Klingen – und die gut 400 Zuschauer in der GMG-Dreifachturnhalle bekamen alles geboten, was sie sich von dem Derby versprochen hatten. Alles, außer die sprichwörtlich eigenen Gesetze: Denn der Tabellenführer setzte sich beim Aufsteiger mit 31:25 (17:14) durch.
Beide Teams mussten auf Schlüsselspieler verzichten: Bei Amberg fehlte David Zilak, bei Auerbach/Pegnitz Paul Neuß. Nach dem anfänglichen Abtasten setzte sich die favorisierte Spielgemeinschaft aus Oberpfälzern und Oberfranken etwas ab. Das Team des Trainergespanns Matthias Schnödt und Philipp Schöttner hatte dabei in Maxim Pankraz, dem insgesamt 15 Treffer gelangen, den überragenden Akteur des Abends in ihren Reihen. Beim 9:5 durch Schalanda nach etwas mehr als zwölf Minuten schien den Hausherren ein Schützenfest zu drohen – doch die hochmotivierte Mannschaft von Trainer Roman Will kämpfte sich zurück. Nach einem Tor des erneut sehr treffsicheren Youngsters Julian Schaller sorgte ein Doppelpack von Routinier Florian Andersch, der seine beste Saisonleistung ablieferte, für den 10:11-Zwischenstand nach 19 Minuten. Die SG-Verantwortlichen unterbrachen den Lauf der Vilsstädter mit einer Auszeit. Die Worte fanden Gehör, denn bis zur Halbzeitpause konnte sich Auerbach/Pegnitz auf 17:14 absetzen.
Nach dem Seitenwechsel brachten vier unbeantwortete Tore in vier Minuten den Landesliga-Absteiger auf die Siegerstraße. „Diese Phase hat eine mögliche Überraschung zunichtegemacht“, blickte HG-Betreuer Markus Hartleb nach Spielende zurück. „Aber um Auerbach/Pegnitz schlagen zu können, hätten wir einen absoluten Sahnetag gebraucht.“ Die Amberger kämpften weiter, doch der 24:28-Zwischenstand nach 54 Minuten war das Höchste der Gefühle. Am Ende siegte Auerbach/Pegnitz verdient mit 31:25 in einem in Hartlebs Augen „sehr fairen Derby mit super Publikum“.
Die SG schraubte dadurch ihre makellose Bilanz auf 14:0 Punkte, die HG steht bei 6:8 Zählern. Coach Will war dennoch zufrieden: „Auerbach/Pegnitz steht nicht umsonst an der Tabellenspitze. Mit dieser Leistung müssen wir uns aber vor keiner Mannschaft in der Bezirksoberliga verstecken.“
Eine weitere positive Nachricht für die Amberger: Die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt – Obertraubling, Forchheim und Erlangen/Niederlindach – mussten ebenfalls Niederlagen einstecken und konnten keinen Boden gut machen. (aro)