Totgesagte leben länger: Die Bezirksoberliga-Handballerinnen der HG Amberg holten sich am Samstagnachmittag beim 22:22(14:9)-Unentschieden beim TV Erlangen-Bruck einen Zähler. Damit halten die Vilsstädterinnen die kleine Chance auf den Klassenerhalt in der höchsten Spielklasse des Bezirks Ostbayern aufrecht.
Nach der 17:19-Heimniederlage gegen die SG Rohr/Pavelsbach vor Wochenfrist war der Ligaverbleib in weite Ferne gerückt, aber eben auch der Druck gewichen. Beim Tabellenachten traten die Oberpfälzerinnen als klare Außenseiterinnen an, sollte des dem Favoriten aber ganz schwer machen. Die junge Amberger Mannschaft präsentierte sich nach den Negativerlebnissen der vergangenen Wochen mit vielen unglücklichen Punktverlusten als echtes Mentalitätsmonster: Nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde (7:7) setzten sich die Gäste bis zur Halbzeit auf 14:9 ab. „Die erste Hälfte war überragend – sowohl in Abwehr und vor allem auch im Angriff“, lobte Co-Trainer Christof Heiduk, der an der Seitenlinie auf seine Kollegin Nadine Pohl verzichten musste, das Team.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeberinnen mit Wut im Bauch aus der Kabine. Erlangen/Bruck räumte geschickt über die Außen ab und nutzte auch die Sperren der Kreisläuferin. Hier hätte sich Heiduk den ein oder anderen Pfiff für sein Team mehr gewünscht: „Da waren schon ein paar unsauber gestellte Sperren dabei“. Die HG hatte nach Wiederanpfiff riesige Probleme, den Ball im Kasten unterzubringen. Bis zur 45. Minuten gelangen zur zwei eigene Treffer, was Erlangen/Bruck zu einer 18:16-Führung nutzte. Eine Auszeit von Heiduk brachte den Ambergerinnen dann wieder mehr Sicherheit. Die Abwehr stand fortan wieder sehr gut und auch im Angriff lief es etwas besser. Ein vergebener Strafwurf in der 58. Minute beim Stande von 21:22 tat dann weh, doch durch aufopferungsvolle Deckungsarbeit sicherten sich die Gäste Ballgewinne. Einen davon nutzte Victoria Schalle zum 22:22-Ausgleichstreffer 27 Sekunden vor Ultimo. Der letzte Wurf der Bruckerinnen, der gefühlt einzige Rückraumwurf des TV in der gesamten Partie, schlug dann unhaltbar im Winkel des HG-Tors ein, doch die Zeit war schon abgelaufen und der Treffer wurde nicht anerkannt. „Aufgrund der zweiten Hälfte war das definitiv ein gewonnener Punkt für uns“, so Christof Heiduk, der stolz auf das Auftreten und die Moral seiner Mannschaft war.
HG Amberg:
Tor: Bar, Porst
Feld: Thomas 6/4, Lösch 5, P. Ludwig 4, Schaller 2, Baltz 2/1, Karl, Kardos, Mertel je 1 sowie Sommer, Behringer und Klisa.