Im Derby der Handball-Bezirksoberliga zwischen der HG Amberg und der HSG Nabburg/Schwarzenfeld erlebten die zahlreichen Zuschauer im Schwarzenfelder Sportpark zwei völlig unterschiedliche Hälften: Nachdem die Gäste die Partie bis zur 13:11-Pausenführung im Griff hatten, brachte eine Abwehrumstellung der Hausherren die HG aus dem Tritt und der HSG den 27:24-Erfolg.
Da die Ergebnisse gegeneinander mit in die Abstiegsrunde genommen werden, stand für beide Mannschaften viel auf dem Spiel. Die Amberger hatten den Nachteil, dass durch den Wegfall der GMG-Halle, die als Flüchtlingsnotunterkunft genutzt wird, die Vorbereitung alles andere als ideal war. Zudem fehlten mit Lucas Kührlings, Paul Rössle, Moritz Graf und dem Langzeitverletzten Sebi Kistenpfennig wichtige Leute. Davon war der Mannschaft an der alten Wirkungsstätte von Trainer Roman Will zunächst nichts anzumerken. Nach zwölf Minuten führten die Vilsstädter, angeführt vom starken Routinier Florian Andersch, mit 8:3. Schwarzenfelds Interimstrainer Hausner war zur Auszeit gezwungen: In den kommenden zehn Minuten konnte sein Team auf 8:9 verkürzen, da die Amberger nicht mehr so konsequent agierten. In der Schlussphase des ersten Durchgangs war die HG aber dann wieder das bessere Team und der Zwei-Tore-Rückstand zur Pause aus HSG-Sicht schmeichelhaft.
Die Hausherren stellten nach der Pause die Deckung auf eine offensive 5:1-Formation um und profitierten außerdem von einigen Überzahlsituationen. Dadurch konnte Nabburg/Schwarzenfeld in der 39. Minute nach langer Zeit wieder einmal die Führung übernehmen. Die Amberger ließen sich von der Deckung nun den Schneid ankaufen: Anstatt konsequent die größeren Räume am Kreis anzusteuern, wurde ängstlich quer und zu oft in die Hände der HSG-Verteidiger gespielt. Die nutzten die Ballgewinne zu Kontertoren und ließen sich in der Schlussphase den 27:24-Erfolg nicht mehr nehmen. Im Rückspiel am kommenden Samstag wollen und müssen die Amberger die Scharte direkt auswetzen.
HG Amberg:
Tor: Raschke, Wismeth
Feld: Turner 5, Nachtman 5/1, Andersch, Franz je 4, Schatz, Wagner je 2, Lulla, Zilak je 1 sowie Lehmeier.