(aro). Der Handball-Bezirk Ostbayern erlebt die definitiv verrückteste und wahrscheinlich spannendste Bezirksoberliga-Saison seit ihrer Einführung im Jahr 1999: Zwischen Rang drei und dem ersten Abstiegsplatz zehn liegen nach elf Spieltagen gerade einmal fünf Punkte. Topteams der vergangenen Jahre stecken mitten im Kampf um den Klassenerhalt, so auch die HG Amberg. Die Mannschaft von Trainer Roman Will belegt derzeit mit 10:12 Punkten den siebten Platz und darf zudem in sieben der verbliebenen elf Partien in der GMG-Dreifachturnhalle antreten. Doch auch Heimspiele sind keine Garantie für Siege, was besonders für die Partie am kommenden Samstag gilt: Denn da gastiert der verlustpunktfreie Spitzenreiter SG Regensburg zur gewohnten Anwurfzeit um 19.30 Uhr.
Die Domstädter legten eine beeindruckende Hinrunde hin und dominierten die meisten Partien derart, dass das Torverhältnis schon ein Plus von 101 Toren aufweist. Dazu trugen auch die Vilsstädter bei, die im ersten Spiel der Saison mit 17:35 deutlich das Nachsehen hatten. Der Sportclub profitierte vor der Spielzeit von dem Aus des Bayernligisten TB Roding und lotse zum ohnehin schon guten Kader starke Akteure wie Linkshänder Steve Müller oder Kreisläufer Michael Rank zurück in die Heimat. Zusätzlich sicherten sich die Regensburger noch die Dienste von Neunburgs Goalgetter Benedikt Fuchs, Rechtsaußen Korbinian Meier und des Ex-Ambergers Benni Schindler. So entstand eine Truppe, die sicherlich gehobenes Landesliga-Format und auch schon vier Punkte Vorsprung auf den einzigen Verfolger TS Herzogenaurach besitzt. Sollte personell nichts Dramatisches passieren, dürfte der Truppe von Spielertrainer Mathias Meichel die Meisterschaft nicht zu nehmen sein.
Für die Amberger gilt es, nach der kurzen Weihnachtspause an die Leistung der zweiten Hälfte gegen den SV 08 Auerbach anzuknüpfen. Da überzeugte die Mannschaft in Abwehr und Angriff und bog eine schon verloren geglaubte Begegnung noch um. Gegen Regensburg benötigt die Will-Truppe allerdings 60 Minuten auf Topniveau, um eine Minimalchance zu haben. Dazu hofft der Trainer auf die Rückkehr einiger wichtiger Spieler, die zuletzt berufs- oder verletzungsbedingt hatten passen müssen. Besonderes Augenmerk muss sicherlich SG-Spielmacher Fuchs gelten, der im Zusammenspiel mit den Kreisläufern die HG-Deckung im Hinspiel im Alleingang sezierte.
Voraussichtliche Aufstellung HG Amberg:
Tor: Beyer, Feldbauer
Feld: Andersch, Braun, Gschrei, Hirsch, Klee, Ringeisen, Schloder, Strasser, Streber und Wagner.