(aro). Die Nervenschlacht geht weiter: Am Samstagabend unterlag die HG Amberg vor heimischer Kulisse dem TS Herzogenaurach mit 24:29(11:18) und steckt damit weiter tief im Abstiegsschlamassel – und das als aktueller Tabellenvierter des Zwölferfeldes!
Von der Papierform war die Partie zwischen dem Dritten und dem Zweiten das absolute Spitzenspiel der Handball-Bezirksoberliga Ostbayern. Die Gäste aus Mittelfranken haben in den vergangenen Wochen Lunte gerochen, da der bislang so souverän auftretende Spitzenreiter SG Regensburg aufgrund von Verletzungssorgen schwächelt. Vor dem Anpfiff hatte sich noch der Punktverlust der Domstädter in Forchheim rumgesprochen, was die Gäste zusätzlich beflügelte. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Nach der 1:0-Führung der Hausherren spielte nur noch Herzogenaurach. Jeder Fehlwurf der HG – und davon gab es in der Anfangsphase mehr als genug – wurde mit einem Gegenstoß bestraft. Die TS machte so aus einem 4:2 in Windeseile ein 9:2 und entschied die Partie damit im Prinzip vorzeitig. Von der HG war wenig von der Form zu sehen, die ihr zuletzt drei Siege in Folge beschert hatte. Nach einer zumindest etwas besseren Phase der Gastgeber wurden die Tore bis zum zwischenzeitlichen 9:18 „brüderlich“ geteilt: Auf zwei Treffer der Herzogenauracher kam jeweils immer nur einer der Oberpfälzer und somit sicherte sich der Aufstiegskandidat eine komfortable 18:11-Pausenführung.
Nach Wiederanpfiff verwalteten die Gäste diese Führung. Die gut ausgebildeten Herzogenauracher hatten in dem zehnfachen Torschützen Peter Kares den überragenden Mann und waren zu jeder Zeit Herr der Lage. Den Zuschauern in der GMG-Dreifachturnhalle wurde ersichtlich, warum zwischen Tabellenplatz zwei und drei vor dem Anpfiff stolze 14 Zähler lagen – der deutliche Leistungsunterschied war nicht zu leugnen. Bei den Ambergern brachten zu wenig Spieler Normalform, die besten Noten verdienten sich noch der starke Keeper Martin Feldbauer und Goalgetter Tobias Hirsch, der – zumindest für seine Verhältnisse – aber ungewöhnlich viele Fehlwürfe verzeichnete. Am Ende sicherte sich Herzogenaurach einen sicheren 29:24-Sieg und das Team von Trainer Ingo Kundmüller übernahm dadurch kurzfristig sogar die Spitze im Klassement.
Angesichts der verrückten Tabellenkonstellation geht es für die Amberger weiter um das nackte Überleben und die Mannschaft von Trainer Roman Will muss im kommenden Heimspiel gegen die HSG Erlangen/Niederlindach unbedingt doppelt punkten.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer
Feld: Hirsch (9), Andersch (4), Ringeisen, Schobert, Wagner (je 2), Schloder (2/2), Gschrei, Klee, Strasser (je 1) sowie Streber.