(aro). Dem neuen der HG Amberg Roland Schmid gelang am Samstagabend ein Einstand nach Maß: Die Vilsstädter bezwangen Rekordchampion OG Erlangen überzeugend mit 30:19(14:12). Durch den deutlichen Erfolg gewannen die Oberpfälzer auch den direkten Vergleich mit den Mittelfranken, was in der immer noch absolut verrückten Tabellenkonstellation noch wichtig werden könnte.
Am Personal hatte der neue Übungsleiter nichts geändert und schenkte dem Kader seines Vorgängers Roman Will das Vertrauen. Die Hausherren kamen gut aus den Startlöchern und setzten sich nach dem 2:2-Zwischenstand auf 6:3 ab. Die Abwehr stand von Beginn an sehr kompakt – und das obwohl der Innenblock nach einer Trainingsverletzung von Tobias Streber neu gebildet werden musste. Über Schnellangriffe zogen die Hausherren kurzzeitig davon, doch einige Fehlwürfe brachten die routinierten Gäste zügig zurück in die Partie. Die „Olympioniken“ gingen kurz vor dem Seitenwechsel sogar mit 12:11 in Führung, doch davon ließen sich die Amberger nicht schocken: Frische Kräfte sorgten für neue Impulse und vor allem auch dafür, dass die Intensität in der Abwehr über die komplette Spielzeit durchgehalten werden konnte. Die HG-Deckung packte kompromisslos zu und strapazierte damit wohl das Nervenkostüm des OG, der sich in der 29. Minute zum ersten Mal selbst dezimierte. Gerhard Meder kassierte nach einem Wechselfehler seine dritte Zeitstrafe und musste die Partie fortan von der Tribüne aus verfolgen. Der 14:12-Pausenvorsprung war beileibe noch kein Ruhekissen, doch zumindest ein wichtiger Teilerfolg.
Nach Wiederanpfiff rührten die Amberger noch mehr Beton in der Defensive an. Die 6:0-Formation funktionierte insgesamt sehr gut, aber auch kurzzeitige Wechsel auf eine 5:1-Deckung brachte einige Ballgewinne. „Wir standen über 60 Minuten sehr kompakt. Es hat sich ausbezahlt, dass der Fokus in den Trainingseinheiten auf die Abwehrarbeit gelegt wurde“, freute sich Trainer Schmid über die engagierte Vorstellung seines Teams. Die in der Deckung gewonnene Sicherheit führte auch zu viel Spielfreude in der Offensive: Angeführt von einem in Abwehr und Angriff sehr starken Christian Strasser wuchs der Vorsprung auf 19:14 an. Als sich dann noch der treffsicherste OG-Schütze Frank Roßner (sieben Feldtore) in der 42. Minute nach einem unnötigen Foul an Tobias Hirsch die Rote Karte abholte, waren die letzten Zweifel am Sieger der Partie ausgeräumt. Nun klappte bei den Ambergern fast alles: Beleg dafür war ein per Tip-In verwandelter Gegenstoß Marke „Tor des Jahres“ von Goalgetter Hirsch, der bei einer TV-Übertragung sicherlich in der Endlosschleife gezeigt worden wäre. Am Ende stand ein in dieser Höhe nie erwarteter 30:19-Sieg auf der Anzeigetafel, der angesichts der anderen Resultate extrem wichtig war. „Jeder Spieler hat seine Leistung gebracht und seinen Mann gestanden“, lobte Roland Schmid die geschlossene Mannschaftsleistung. Bis auf den an der Schulter verletzten Linkshänder Daniel Gschrei, der in seinen wenigen Einsatzminuten trotzdem für wichtige Entlastung sorgte, konnten sich alle Spieler in die Torschützenliste eintragen. Bei aller Freude über den „Zweier“ muss der Fokus aber bereits auf das Spiel am kommenden Samstag beim ESV 1927 Regensburg gelegt werden, denn für den Klassenerhalt müssen weitere Punkte her.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Beyer
Feld: Schloder (8/5), Hirsch (6), Strasser (4), Andersch, Ringeisen (je 3), Klee, Schobert (je 2), Pömsl, Wagner (je 1) sowie Gschrei.