Auch Derbys haben nicht immer eigene Gesetze. Vor allem, wenn sich die Vorzeichen für den Underdog noch einmal verschlechtern. Dadurch gewann die HSG Weiden ihr Heimspiel in der Handball-Bezirksoberliga gegen die HG Amberg souverän mit 38:29(24:16). Beim dem traditionsreichen Kräftemessen zwischen der HSG Weiden und der HG Amberg musste HG-Trainer Roman Will mit Nina Hagerer und Hannah Nemeth nicht nur auf seine erfahrensten Rückraumspielerinnen verzichten, auch die Stammtorhüterinnen Katharina Bar und Linda Müller standen erneut nicht zur Verfügung. Dafür sprangen Lena Geitner und Hannah Ludwig ein. Bis zum 5:5-Zwischenstand in der 7. Minute konnten die Vilsstädterinnen in der temporeichen Begegnung noch mithalten. Dann, nach einer Auszeit des Heimteams, mussten die Gäste abreißen lassen. „Die erste Hälfte war – trotz der Personalsorgen – nicht gut“, bilanzierte der Handballlehrer aus Pilsen. „24 Gegentore in 30 Minuten haben wir noch nie kassiert, mit 16 geworfenen Toren musst Du normal auswärts gut leben können.“
Der HG-Trainer fand in der Kabine offenbar die richtigen Worte, denn seine Mannschaft konnte sich steigern. Der Kampfgeist war enorm, doch die vorhandenen Mittel sollten an diesem Abend nicht ausreichen. Gerade die Weidenerin Jennifer Herrmann, die 13 Feldtore erzielte, konnte nicht gestoppt werden. So gewann die HSG am Ende klar mit neun Treffern Differenz. Positiv war neben der Offensivleistung insgesamt die gute Siebenmeterquote. Die Aufgaben werden für den Aufsteiger indes nicht leichter, denn am Samstag stellt sich der verlustpunktfreie Spitzenreiter SG Krankenpower in der GMG-Dreifachturnhalle vor.
HG Amberg:
Tor: H. Ludwig, Geitner
Feld: Schaller 12/5, Lösch 5, Karl 5/5, Kardos 3, Kiener 2, Vogel, Schmitt je 1sowie S. Wrosch, Sommer, Bienek, Meyer und Hertel.