(aro). Befreiungsschlag für die Bezirksoberliga-Handballer der HG Amberg: Mit einem 26:25(15:10)-Auswärtssieg beim ESV 1927 Regensburg sicherten sich die Vilsstädter zwei Spieltage vor dem Saisonende vorzeitig den Klassenerhalt und damit eine weitere Spielzeit in der höchsten Klasse des Bezirks Ostbayern.
Die Amberger mussten neben den Langzeitverletzten mit Jörg Schloder (Beruf) und Tobias Streber (Schulter) auf weitere wichtige Spieler verzichten. Dennoch ging die HG nach dem 30:19-Sieg gegen den OG Erlangen beim Debüt von Trainer Roland Schmid mit Selbstvertrauen und dem nötigen Willen in die brisante Begegnung: Im Falle einer Niederlage wäre es angesichts des hammerharten Restprogramms auch eng mit dem Ligaverbleib geworden. Die Gastgeber aus Regensburg verspürten aber noch mehr Druck, denn die „Eisenbahner“ hatten vor dem Anpfiff des Kräftemessens zwei Punkte Rückstand auf die Gäste. Die starteten gestützt auf eine kompakte Deckung und einen stark parierenden Torhüter gut in die Partie und warfen sich eine 5:1-Führung heraus. ESV-Trainer Lutz Baumgardten musste früh zur Auszeitkarte greifen und seine Mannen neu einstellen. Durch die Time-Out kam ein Bruch ins Amberger Spiel, die auf einmal nicht mehr so konsequent spielten und die Hausherren auf 8:9 herankommen ließen. In der Schlussphase des ersten Durchgangs brachte ein Torhüterwechsel auf Stefan Beyer neue Impulse und mit variablem Angriffsspiel – acht von neun Feldspielern trugen sich in die Torschützenliste ein – wuchs die Führung nach den ersten 30 Minuten auf 15:10 an.
Die Halbzeitpause kam für die Gastgeber zur richtigen Zeit und die bislang eindeutig gelagerten Kräfteverhältnisse sollten sich nach Wiederanpfiff verschieben. „In der zweiten Hälfte haben wir uns von der operativen Hektik der Regensburger anstecken lassen. Wir wussten, dass der ESV das Spiel nicht so einfach abgeben würde und so kam es dann auch“, resümierte Schmid. Es entwickelte sich ein echter Abstiegs-Fight auf übersichtlichem Niveau. Die HG verlor in Abwehr und Angriff ihre Linie: Drei verworfene Siebenmeter und die aus der nachlassenden Konzentration resultierenden Zeitstrafen brachten die Amberger noch in arge Bedrängnis. Rund 30 Sekunden vor dem Ende wechselte ESV-Coach Baumgardten seinen Torhüter zugunsten eines siebten Feldspielers aus: In Überzahl erzwangen die Regensburger einen Strafwurf und damit die Chance zum Ausgleich. HG-Keeper Martin Feldbauer parierte den Siebenmeter, doch seine Mitspieler konnten eine weitere Wurfchance nicht verhindern. Der ESV spielte den Rechtsaußen frei, doch auch der scheiterte an Feldbauer, der damit den knappen 26:25-Sieg festhielt.
Der Jubel und die Erleichterung waren nach dem Schlusspfiff groß, denn durch den „Zweier“ kann auch der Tabellenzehnte HC Forchheim trotz eines deutlichen Erfolges über den HC Erlangen IV auch mit zwei weiteren Siegen nicht mehr an den Ambergern vorbei ziehen. Auch ein möglicher Landesliga-Abstieg des ASV Cham kann der HG nicht mehr gefährlich werden. Trainer Roland Schmids Fazit: „Klasse erste Hälfte, wenig Niveau im zweiten Durchgang. Wir haben den Sieg mit Einsatz, Kampfgeist und dem nötigen Glück über die Ziellinie gerettet“, lobte der Übungsleiter sein Team.
HG Amberg:
Tor: Feldbauer, Beyer
Feld: Hirsch (7), Ringeisen (4), Klee (4/2), Wagner (3), Schobert (3/1), Strasser, Gschrei (je 2), Pömsl (1) sowie Andersch.